Besondere Baugegenstände. 259
Der Ueberlauf soll recht breit sein, damit eine rascher entlastende
Wirkung erzielt, und an Kanalhöhe gespart werden könne. Daher wird die
steinerne Ueberlaufschwelle gern in.die eine Seitenwand des Kanals gelegt, wo
beliebige Länge zu Gebote steht, s. insbesondere Fig. 88 und 92, In Fig. 91
ist-sogar eine Reihe von überwölbten Oeffnungen angeordnet, welche zusammen
genommen einen recht breiten Ueberlauf bilden. Bei kleineren Kanälen dient
x am besten ein
Ve Schacht, Fig. 90,
: um in demselben
eine breite
Schwelle anzu-
legen. Von der
Füglichkeit, das
Profil des ent-
lasteten Kanals
unterhalb des
Nothauslasses
enger zu halten,
als es oberhalb
desselben war,
wird nicht immer
Gebrauch gemacht, wenigstens sel-
ten anders, als dass bei kleinem
Wasser noch stetige Linien in der
Sohle und im Wasserspiegel ver-
bleiben. In den Abbildungen ist
eine derartige Einschränkung bei
Fig. 90, 91 zu sehen. Es ist
npothwendig, den Nothauslass zu-
gänglich zu machen, sei es durch
den Kanal selbst Fig. 88, 92, sei
es durch einen Einsteigeschacht
neben dem Ueberfall Fig. 89,
sei es dass der Ueberfall in den
Einsteigeschacht selbst gelegt wird,
Fig. 90, oder endlich mittelst Seiten-
treppe Fig. 91.
In Bezug auf den Höhenunter-
schied zwischen Ueberfallkante und
Nothauslasskanal sind 4 Fälle
denkbar:
a) Reichliche Höhe verfügbar,
Fig. 88 und 89. Man hat in Fig. 89
den Nothauslass in einen ge-
kreuzten alten Kanal gerichtet.
Dabei liegen in Fig. 88 beide Ka-
nalsohlen gleich hoch; daher die
alte Strecke A entweder mit
dem neuen Kanal vereinigt wird und als Nebenbehälter desselben dient, oder, _
falls dies nicht zulässig, abgesperrt wird (Quermaner x), aber dann doch eine
Röhrenverbindung y erhält, um etwaige sonstige Zuschüsse aus A weg-
schaffen zu können. In Fig. 89 erforderte die gegenseitige Lage der beiden
Kanäle für den oberen eine Sohle aus gusseisernen Platten, für den unteren
eine künstliche Vertiefung der Sohle (Düker, vergl. Fig. 96). Wo der Höhen-
unterschied günstiger, kann natürlich von der einen oder der anderen Massregel
oder von beiden abgesehen werden.
b) Höhe knapp bemessen, Fig. 90—92. Hier liegt die Sohle des Nothaus-
lasskanals dicht unter oder gleich hoch mit der Uebertallschwelle und geht
dann mit schwachem Gefälle weiter; daher ganz besonders auf erhebliche Breite
zu sehen. Am einfachsten gestaltet sich die Sache, wo der Kanal sich ohne
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