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260 Kanalisation.
Unterbrechung des Sohlengefälles in zwei Kanäle spaltet; in der Trennungs-
wand der beiden letzteren liegt die Ueberlaufschwelle.e
c) Negativer Höhenunterschied; d. h. die Ausmündung in den Fluss liegt zu
Zeiten unter dessen Wasserspiegel. Hier korrespondirt die feste Ueberfallschwelle
mit einem niederen oder mittleren Wasserstand des Flusses und erhält dieselbe
Anordnung wie in Fig. 90 und 92. Es können aber noch Dammbalken auf-
gesetzt werden, um die Ueberlaufkante mit dem Steigen des Flusses erhöhen,
mit dem Fallen desselben senken zu können. Während dieser Zeit ist die
Wirksamkeit des Nothauslasses beschränkt und bei sehr hohem Flussstande
eventuell unter-
Fig. 89. Berlin. 1: 100. brochen (Fig.
90x). Dies be-
dingt natürlich
eine grössere
Leistungsfähig-
keit des Kanal-
netzes, welches
sich zu Zeiten
auch ohne Noth-
auslässe behelfen
muss. In Berlin
sind die Damm-
balken meistens
aus Eisen ge-
fertigt, je 10 m
hoch, 3 em dick,
Fig. 90. Nothauslass mit Dammbalken. 1:100. und werden hochkantig in Deiserne
Führungsleisten eingeschoben,
Fig. 92. Hiermit kann dem äusse-
ren Wasserstande in kleinen Ab-
sätzen gefolgt, und stets der thun-
lichst grosse Nutzen von dem
Nothauslass erzielt werden.
d) Die ganze Höhe des Kanals
wird nach Bedarf durch Ziehen
einer Schütze offen gemacht, um
das Kanalwasser in den Nothaus-
lasskanal zu führen. In welchem
Augenblick, bezw. bei welchem
Verdünnungsgrade n dies ge-
schieht ist dem Aufsichtspersonal
überlassen, oder vielmehr auf be-
stimmte Wasserstandshöhe im
Kanal festzusetzen. Man hat
‚ also Bedienung nöthig, aber den
Vortheil, das Kanalnetz rascher
und vollständiger zu entlasten,
so dass für andauernde Nieder-
schläge mehr Raum geschafft wird.
Zu gleichem Zweck :hat man in
Budapest einen Schwimmer ge-
wählt, welcher bei steigendem Kanalwasser selbstthätig einen Grundablass öffnet.
4. Pumpen. Hinsichtlich der erfordlichen Arbeit von Pumpen wäre der
schlimmste Fall, dass gar keine Nothauslässe bestehen, oder dass dieselben
längere Zeit hindurch gesperrt sein können. Die Pumpe würde dann auf den
stärksten Regenfall eingerichtet werden müssen, um Ueberfüllungen im Kanalnetz
zu vermeiden. Bei starken Regenfällen wird immerhin nicht auf die etwaigen
Rieselfelder, sondern unmittelbar in den Fluss gepumpt, also durch verminderte
Hubhöhe die vergrösserte Menge theilweise gut gemacht: die Pumpe ersetzt
einen Nothauslass.