Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
Besondere Baugegenstände. 361 
Kann, als zweiter Fall, zwar ein Nothauslass zunächst der Pumpe ange- 
bracht werden, aber nicht schon vorher in der Stadt, so mag nach dem üb- 
lichen Mischungsverhältniss die Maximalleistung der Pumpe zum 4—7 fachen 
Stundenmaximum des Brauchwassers projektirt werden. 
Am günstigsten aber stellt 
Fig. 91. 1:200. Fig. 92. Berlin. 1:100. sich die Sache, wenn schon 
Be innerhalb der Stadt eine 
9 ala Anzahl Nothauslässe be- 
a steht. In dem Augenblick, 
wo dieselben alle gleich- 
zeitig (S. 258) zu spielen an- 
fangen, hat man überall 
im Kanalnetz, also natür- 
lich auch am Hauptauslass, 
an der Pumpstation, dieoben 
erörterte Mischungszahl n. 
Wenn nun alle VUeber- 
läufe in voller Thätigkeit 
sind, so gelangt das Brauch- 
wasser gar nicht mehr in 
seiner ursprünglichen Be- 
schaffenheit an die Pump- 
station, wird vielmehr 
schon durch die vorher- 
gehenden Nothauslässe von 
einem Theil seiner Un- 
reinigkeiten befreit bewz, 
theilweise hinausgeschafft, 
wie sich rechnungsmässig 
von einem Nothauslass 
zum anderen verfolgen 
liesse. Somit braucht die 
Pumpe auch nicht das 
nfache Volumen des Brauchwasser - Stundenmaximums der ganzen Stadt an 
Regenwasser zu fördern, sondern es genügt eine geringere Leistung, ohne doch 
den für alle Auslässe vorgeschriebenen Verdünnungsgrad zu überschreiten. 
Dividirt man die mit * bezeichneten Zahlen in der letzten Spalte der Tabelle 
von DIII durch die entsprechenden Zahlen in DII, so erhält man eine Ver- 
hältnisszahl m für: 
  
  
  
  
  
  
  
  
Baba 2225: 50 
Breslau . . 23,8 
Danzig . :. 04 
Dazu kommt für die Pumpstation in Düsseldorf die schon in D VII, 3 be- 
rechnete Ziffer 2,1.}) “ 
Ferner lässt sich durch einen Vergleich der in London gepumpten Kanal- 
wassermengen mit der daselbst erzeugten Brauchwassermenge schliessen, dass 
m bei der Pumpstation der Nordseite 1,4, auf der Südseite 0,5 beträgt. Die 
stärkste Leistungsfähigkeit der Pumpen in den genannten Städten ist das 
(1 + m)fache Stunden-Maximum des Brauchwassers und hiernach dürften auch 
neue Entwürfe eingerichtet werden. Bei recht zahlreichen Nothauslässen am 
Kanalnetz genügt es, das 2fache anzunehmen, namentlich in grossen Städten, 
wo ein heftiger Regen nicht überall gleichzeitig eintritt bezw. abläuft. 
Das Minimum der Wassermenge kann in Nächten ohne Regen auf 0 
sinken, kommt aber doch selten so tief, weil die Wege aus den einzelnen Stadt- 
theilen verschiedene Länge haben und ihre Minima daher nicht gleichzeitig an 
der Pumpstation fühlbar werden. Entsprechend dem Wechsel des Zulaufs er- 
hält ein Pumpwerk gewöhnlich mehrere Maschinen und enventuell solche von 
1) Die Altstadt allein liefert m = 0,9, die übrigen Stadttheile für sich m — 2,1; die Pumpe 
hat aber beide Gruppen zusammen zu bedienen. 
 
	        
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