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266 Kanalisation.
Fig. 103, ganz in Gusseisen konstruirt, Fig. 107 und 111. Höhe 10—15 m,
Breite 30—120 m. Oder sie liegt wagrecht und wird dann nach älterer Art
durch eine mit Schlitzen versehene steinerne Platte bedeckt. Dauerhafter
und jetzt üblicher ist ein eisernes Gitter, sei es eben bezw. trichterförmig
auf Plätzen, Fig. 109, 112, oder genau dem Rinnenprofil entsprechend, Fig.
113, meistens flach zylindrisch, wie in den übrigen Abbildungen. Gewöhnlich
rechteckiger Grundriss, zwischen 30 und 70m Seitenlänge, meistens AD 580.m,
Schmiedeisenstäbe oder durchbrochene gusseiserne Platte; die Stäbe 2—21/, m dick,
5—10 m hoch, die Spal-
N ten 2—4 m weit. Behufs
Reinigung entweder um-
zuklappen, Fig. 105, 106,
oder aufzuheben, Fig. 112
bis 114. Von den beiden
Stellungen des Gitters ist
die stehende etwas be-
quemer zum Anfahren von
Wagen und weniger dem
Verstopfen ausgesetzt als
die liegende, liefert
aber eben deshalb auch
mehr Strassenschlamm in
den Einlauf, welcher wie-
der heraus zu fördern
ist. Ein gewisser Schutz
kann übrigens auch hier
durch Gitterstäbe gewährt
werden, Fig. 107. Bei den
Markthallen in Paris sind
Fig. 102. Heber in Breslau. 1:200. statt fester Gitter eiserne
Körbe in die Einläufe
gehängt, um Marktab-
gänge auffangen und be-
quem heraus nehmen zu
können.
Bei einigen, nament-
lich älteren Kanalisatio-
nen stürzt das Wasser
sammt allen mitge-
schwemmten Stoffen durch
; den Einlauf in den Kanal,
' Fig. 103—105. Dies be-
ruht auf dem schon in
A III erwähnten Grund-
satz der umfassenden
Kanalräumung, ist aber
verkehrt, weil das Beseitigen und Heben der Stoffe aus den Kanälen viel mehr
kostet, als das Abfangen und Wegnehmen derselben an den Einläufen. In
einem guten Kanalnetz sollen Ablagerungen und die daraus folgenden Fäul-
nissvorgänge nur ausnahmsweise vorkommen. Wenn nun auch durch heftigen
Regen feiner Sand unvermeidlich grösstentheils mitgeschwemmt wird, so hat
das wenig zu sagen, weil die grössere Wassermenge zugleich imstande ist, den-
selben in den Kanälen fortzuschaffen; dagegen sollen grobe Bestandtheile abge-
fangen und mässige Wassermengen gereinigt werden. Dies geschieht mittelst
eines Schlammfanges oder einer „Senke“, welche dann z. B. auch für Paris bereits
vorgeschlagen worden, in Hamburg für chaussirte Strassen stets in Anwen-
dung kommt und anderwärts allgemein eingeführt ist, Fig. 106, ferner 108—114.
Nicht immer wird der Schlammfang senkrecht unter den Einlauf gestellt;
in engen Strassen kann es vielmehr zum Reinigen bequemer sein, ihn etwas
mehr gegen die Mitte der Strasse zu rücken (oben geschlossen wie ein Ein-