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300 Kanalisation.
ristische noch eine gute Eigenschaft des Systems und hat sich durch die Noth-
wendigkeit häufigen Aufgrabens gerächt.
2. Ventilation. In beiden Kanalgattungen ist eine Sielhaut und die Ent-
wickelung von Mikroorganismen möglich. Im allgemeinen werden wohl ge-
trennte Kanäle dazu weniger geneigt sein wegen nicht so starker Differenzen
in den Wasserständen, täglich einmaliger Füllung, Spülung und Benetzung
(Ankleben der Pilze). Andererseits kommen die organischen Stoffe viel öfter
in Berührung mıt dem gesammten Umfang des Profils, so dass vielleicht noch
mehr Wandfläche zur Brutstätte der Pilze dient, als in weiten Kanälen. Wie
dem auch sei, so ist jedenfalls das Hülfsmittel der Ventilation, um die Kanal-
luft (sammt etwa mitgerissenen Pilzen) in der Atmosphöre zu zerstreuen, in
weiten Kanälen ausgiebiger: die Luft findet hier weniger Reibungs-
widerstände.
3. Strass®nwesen. Indem wegen der Beschwerden, welche dem Strassen-
verkehr durch oberirdisches Wasser zugefügt werden, auf A III verwiesen
wird, sind noch die Beziehungen zur Strassenreinigung zu erörtern. Hier
finden wir bei.jedem der beiden Systeme manche verkehrte Vorwürfe. Den
Strasseneinläufen des Regenwassers in kombinirte Kanäle wird Ausdünstung
ihres Wassersackes, Fäulniss des Rückstandes, Aus-
strömen von Kanalgas nachgesagt. Aber dieser
Vorwurf sollte sich nicht sowohl gegen das
System der Entwässerung, als gegen Nachlässig-
keit im Betrieb richten. Andererseits wird be-
hauptet, dass bei getrennter Ableitung vieler Un-
rath den rechten Weg verfehlen, in die Strassen-
rinnen statt in die Brauchwasser-Kanäle gelangen
und dort bekannte Uebelstände erzeugen werde,
aber falls nur genügende Hauseinläufe zu Gebote
8 -„ stehen, würde ein solches Verfahren sogar unbe-
“ quemer und schlimmsten Falles polizeilich zu be-
strafen sein. Im ganzen wird der Arbeitsaufwand
zur Strassenreinigung ziemlich unabhängig vom
Entwässerungssystem sein: ob man ein gewisses
Volumen mehr von der gesammten Strassenfläche
oder aus Rinnen oder aus Schlammfängen entfernt.
Die Emporförderung aus Kanälen würde allerdings viel mehr kosten, sollte je-
doch überhaupt vermieden ‚werden und kommt deshalb hier nicht in Betracht.
Auch das selbstwirkende Durchspülen der Strassenrinnen bei Regenfällen ist
unabhängig vom Entwässerungssystem: bei kombinirten Kanälen geht es von
den Sattelpunkten bis zu den nächsten Einläufen; bei separirten läuft die
Wassermenge schliesslich noch weiter und steigert sich nur zu leicht auf ein
Uebermaass.
Wo der Strassenverkehr die oberirdische Ableitung des Regenwassers
nicht gestattet, soll dasselbe bei dem Trennungsystem zwar unterirdisch, aber
dennoch abgesondert vom Brauchwasser entfernt werden. Die Tiefe dieses
zweiten Kanalnetzes unter der Erdoberfläche braucht sich nicht nach den
Kellern zu richten, daher nicht grösser zu sein, als .die Gefällverhältnisse und
die Vorsicht gegen Frost erheischen — in der Regel geringer als Brauchwasser-
röhren und Grundwasserdrains. Falls die Gefälle übereinstimmen, setzt man
dann wohl den einen Kanal auf den Scheitel des anderen, Fig. 167 aus Buda-
pest, wo im oberen Kanal Bachwasser und Regenwasser laufen. Aehnliche
Anlagen sind für Köln und Prag beabsichtigt. Oder aber man hängt den kleinen
unter das Gewölbe des grossen (Versuchsanlage in Paris, Fig. 61.1).
Uebrigens bleiben die konstruktiven Einzelheiten, wenn solid gebaut wer-
den soll, in Regenwasser-Kanälen gerade so wie in kombinirten.
4. Flussverunreinigung. Vorausgesetzt, dass eigentliches Kanalwasser
nicht in die Wasserläufe abgelassen wird (EI) handelt es sich hier noch um
Fig. 167. 1:100.
es 1) Prag: Wochenschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins 1886, 137.
Paris: Zentralblatt der Bauverwaltung 1884, 519.
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