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Flussverunreinigung. 311
Angaben von 7 verschiedenen Autoritäten sind im Trinkwasser 408 organische
Bestandtheile auf 1 dm zulässig. Um diese Norm bei Harn einzuhalten (s.
dessen Gehalt in C I), muss er mit der 500fachen Wassermenge verdünnt werden.
Hinsichtlich der sonstigen Elemente der Trinkbarkeit würde eine noch geringere
Verdünnung genügen. Für Koth und Harn zusammengenommen, welche auf1
Kopf und Tag 42 8 organische Bestandtheile besitzen, müsste auf die gleiche
Einheit etwa 1bm „reines“ Flusswasser zur Verfügung stehen, um obige Grenz-
zahl einzuhalten.
Elemente der Flussverunreinigung.
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Mainz: Rhein :=..0..|es1 62000s1,:0°. :1:0;00042. |. 500120: GDEIIUKE | 488
Magdeburg Elbe . . . 160000 , 0,9 | 0,00019 | 120 | 65 |0,58| 88
Micien . Mars» . :21:1260000.10,8 15000187 | 2A us 3? 11,05| 15
Neisse!) . . Bielearm .| 18000 | 1 0,005 | 2 | : 18 |0,97| 13
Nürnberg. . Pegnitz . .| 110000 | 000er u) |
Paris . . .|Seine. . .| 2000600 0,3 | | 48 | 2 ‚0,13 | 2,6
Posen. - | Warthe’.: .| 62000 | | 0,00014 | 22 | 31 0,44 | 14
Prag . . . Moldau . .| 283000 | 0,9 1 0,0008: I. 30. | ..9.|1,2 [11
Stuttgart. . Neckar . .. 120000 =. 0.2::170,0018. 9223 5.9. bey 4
Wien . . .\ Donaukanal | 1200000 | 0,9 | 0,00039 | 40 | 3:11,2 1.3;6
Würzburg .Main. . . 52000 | 0,8 | 0,0011 | 80 | 50 10:8 fe
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Will man ferner von dem Gesammtbegriff „organische Substanz“ ausgehen,
so handelt es sich wohl niemals um ein von derselben ganz freies Fluss-
wasser; vielmehr ist zu bemerken, dass der Gehalt daran in Flüssen —
selbst ausserhalb des unmittelbaren Bereichs von Städten — manchmal bis
über 100 8 auf 1 cm steigt. Setzt man nun einen Fluss voraus, bei welchem
diese Ziffer z. B. 20 beträgt, und leitet Kanalwasser von starker Verunreinigung,
z. B. mit 500 8 organischer Bestandtheile, hinein, so würde zufolge einer ein-
fachen Rechnung eine Mischung im Verhältniss von 1:23 genügen, um den
Fluss „trinkbar“ zu erhalten. Wenn ferner 200! Kanalwasser für 1 Kopf und
Tag entstehen, und das Stundenmaximum doppelt so gross als der Durchschnitt
ist, so würde die geforderte Verdünnung erreicht werden, sobald auf 1 Kopf
und Tag 9 bm Flusswasser die Stadt passiren, und derartige oder ähnliche
Zustände sind, wie obige.Tabelle zeigt, nicht ungewöhnlich.
Diesen Berechnungen lässt sich nun freilich vorwerfen, dass die Grenz-
zahlen bei Trinkwasser als „organische Substanz“ nicht gerade menschliche
1) Von den 19500 Einwohnern der Stadt ist schätzungsweise der dritte Theil abgezogen,
welcher nicht in den Biele-Arm sondern in die Neisse entwässert.