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346 Reinigung von Kanalwasser.
steht, ohne doch dem Pflanzenwuchs durch Rückstau schädlich zu werden. Im
allgemeinen darf demnach der Abstand der Gräben mit der Neigung der
zwischen ihnen befindlichen Geländefläche wachsen.
Bei der Anlage eines Rieselfeldes sind zu berücksichtigen; Bewässerung,
Entwässerung, Zugänglichkeit. Ausgehend von einer Druckrohrleitung, durch
welche etwa das Kanalwasser bis zum Rieselfeld gepumpt wird (z. B. Danzig,
Berlin, Breslau), oder von einem Zuleitungskanal, welcher das Kanalwasser mit
natürlichem Gefälle heran bringt (z. B. Freiburg), so schliessen sich hieran
Leitungen zu den einzelnen Hauptabtheilungen des Rieselfeldes, gewöhnlich
noch unterirdische Röhren oder Kanäle, zuweilen auch offene Gräben, deren
Profil stufenweise abnimmt, je nachdem unterwegs schon Wasser abgegeben
wird. Hiernach folgen offene Zuleitungsgräben, etwa 30—60 «® Sohlbreite,
40—100 em Tiefe, längs den einzelnen Rieselstücken, Beeten, Bassins. An
jedem Punkte, wo letztere Wasser erhalten sollen, befindet sich eine Schütze
in der Seitenwand und eine andere quer durch den Graben, um das Wasser
auf den einen oder anderen Weg zu leiten. Ausserdem giebt es Schieber zum
Abschluss der Hauptlinien des Netzes, bezw. ganzer Feldabtheilungen auf ein-
mal, sowie kleine Vertheilungsbehälter, um die Verzweigung eines Hauptastes
in mehrere Nebenäste bequem zu übersehen und richtig zu behandeln. Wichtig
sind Einrichtungen, durch welche die Menge des ankommenden Wassers,
welche mit den Witterungsverhältnissen und mit den Tageszeiten wechselt,
stets übersehen werden kann, um danach die Verwendung regeln zu können.
Hierzu dienen bei Druckrohrleitungen ausser telegraphischen Verbindungen
mit der Pumpstation, sog. Standröhren auf den höchsten Punkten des Ge-
ländes, in der Regel also am Ende des Druckrohrs. Es sind dieses bis 50 m
weite, 10m hohe, oben offene Röhren, in welchen ein Schwimmer eine Fahne,
bezw. eine Laterne trägt. An diesem Signal erkennt man den gerade Statt
findenden Druck, unter welchem sich die Zweigleitungen befinden, um daraus
auf die zuströmende Wassermenge zu schliessen, bezw. die Schützen mehr oder
„weniger zu öffnen. Falls übermässig viel Wasser zuströmt, oder falls sehr
wenig Wasser verwendet wird, dienen die Standröhren als Sicherheitsventil,
indem sie oben einen Ueberlauf in einen Vorrathsbehälter besitzen.
Das umgekehrte Bild der Wasservertheilung stellt sich in dem Ableitungs-
netz dar. Dasselbe kann entweder aus offenen Gräben, oder aus unterirdischen
Röhren (Drains) bestehen, eventuell aus beiden Gattungen zugleich derart,
dass die einzelnen Abtheilungen drainirt, die grösseren Sammelkanäle aber
offen angelegt werden. Abgesehen von dem Unterschiede in den Anlagekosten
und im Geländebedarf ist dabei vor Allem die Bodenbeschaffenheit ent-
scheidend. In sehr porösem Boden kommt man mit offenen Gräben aus, ja
Drainsröhren können sogar ungünstig sein, indem sie das Wasser allzu rasch,
vor genügender Reinigung, dem Boden wieder entziehen. In der Regel aber
ist eine Drainirung der einzelnen Rieselstücke zweckmässig, nicht blos in un-
durchlässigem Untergrund, sondern auch bei tief reichender Porosität, um mit
dem Wasser genau arbeiten zu können. Sie liegt ungefähr in einer Tiefe
zwischen 1,2 und 2m unter der Erdoberfläche; im Berliner Sandboden soll
das Wasser bereits in 1m Tiefe gereinigt sein, so dass mit tieferer Lage
hygienisch nichts gewonnen würde. Indem die Entwässerung eines Rieses-
feldes auf den Stand etwaigen Grundwassers im Boden einwirkt und ein
Höhersteigen desselben über die gewählte Tieflage des Ableitungsnetzes er-
schwert bezw. verhindert, so ist dieser Einfluss bei dem Entwurf wohl zu be-
achten. Im allgemeinen dient es zum Nutzen, wenn die Wirthschaft mehr
oder weniger unabhängig von Grundwasser-Schwankungen gemacht wird; aber
es könnten auch die bisherigen Richtungen und Höhen von Grundwasser-
strömen geändert und dadurch bestehende Wasserrechte (Quellen, Feuchtig-
keitszustände) verletzt werden, welchen dann Entschädigung gebührt.
. Bei kleinen Anlagen ermässigen sich natürlich die angeführten Baugegen-
stände mehr oder weniger. Selbstredend muss auch ein Netz von Wegen auf
einem Rieselfeld angelegt und unterhalten werden; insbesondere dienen dazu
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