SE woE55 —
BB 325 u ce t Bu ,>= _
FT KT EEE EEE EEE TEL EEE Lee
Erfolge und Kosten der Berieselung. 353
stark verdünntem oder von reinem Wasser. Ob indessen die Wassermenge
grade proportional zum Verdünnungsgrade zu wählen sei, ist unwahrschein-
lich, weil schliesslich auch für ganz reines Wasser wegen Vesumpfung eine
Grenze besteht.
Angaben über Rieselfelder.!)
| Kanalwasser ! auf 1 Kopf
|
|" Ein- Kanalwasser und 1 Tag
Stadt | wohner | bm auf 1ha und - SE
| auf 1 ha 1 Jahr trockne Regen- | Jahres-
| | Tage tage mittel.
12 englische Städte | 150—700 | 5000—40000 70—290
Bein u. a2 | 3302) | 12000—15000 70 150 100
Breslau | 440 | 24000 100 200 150
Danzig:#3 ru. 55500 33000 150 230 180
Freiburg (bisher) . | 120.55 80000
Par una, aa ee 66075 36000 100 250 150
Brüssel Projekt. . | 100 | 9000 190... 300 250
München „: .. | 400 | 150 400
Zicich 431, uni, 24400=4| 2258000 220 400
| |
Die Zahlen in der letzten Spalte sind aus der Tabelle auf S. 236 wiederholt.
Das Verhältniss zwischen trocknen und Regentagen hängt bekanntlich mit der
Frage der Nothauslässe zusammen; wo solche innerhalb der Stadt unanbringlich
oder eingeschränkt sind, pflegt man eben auf dem Rieselfeld die Wasser starker
Regenfälle ungereinigt oder durch Hülfsfilter weglaufen zu lassen, so: dass jenes
Verhältniss doch überall ziemlich konstant zwischen 11/, und 21/, liegt. Die
Wassermenge an trocknen Tagen weicht von der betreffenden Brauchwasser-
Annahme in der Tabelle S. 225 ab, weil hier bei den schon im Betrieb befind-
lichen Rieselfeldern die wirklichen Wassermengen, dort aber Zahlen aus
Entwürfen verzeichnet sind. In einigen Städten treten auch Spül- und
Grundwasser dem Brauchwasser hinzu, (Breslau, Danzig, Zürich); bei diesem
verdünnten Zustande dürfte dann auch eine starke Belastung des Rieselfeldes
gewählt werden. In Freiburg ist es wesentlich Bachwasser, in welches ein
verhältnissmässig geringer Zusatz von Kanalwasser gelangt; doch wird wie
schon erwähnt, demnächst ein neues mehr rationelles Rieselfeid angelegt, bei
welchem als Belastung 250 Personen auf 1h2 angenommen sind.
Zu dem Kostenaufwand für Grunderwerb, welcher natürlich mit örtlichen
Umständen wechselt, treten nun die Kosten für Zurichtung des Rieselfeldes.
Es ist zu unterscheiden zwischen Aptirung der Oberfläche (Planirung, Gräben,
Röhren, Schützen, Wege) und Drainirung unter dem Boden (letztere zuweilen
nur gering). Aus einer Reihe von Ausführungen ergiebt sich der Preis von
1 ha für Aptirang der Oberfläche 400—1600, für Drainirung 200—600 M. Beides
zusammen belief sich auf sämmtlichen Rieselgütern bei Berlin durchschnittlich
auf 1900 M., bei Breslau auf 830 M.
Was die Betriebskosten betrifft, so verstehen wir unter „Ertrag“ den
Unterschied zwischen dem Erlös aus verkauften Erzeugnissen und den laufenden
Ausgaben für Arbeitslohn und Material zum Pflanzen, Bewässern und Ernten,
wobei das Kanalwasser als umsonst geliefert anzusehen. Bei den meisten Anlagen
ist übrigens das Geschäft von Pächtern übernommen, wo dann einfach das ar
die Stadt entrichtete Pachtgeld den Ertrag bildet. Beispiele dazu:
Bei einer grossen Zahl englischer Rieselfarmen liegt der jährliche
1) Die Zahlen obiger Tabelle sind grösstentheils mit einer gewissen Unsicherheit behaftet,
weil die Zustände von Jahr zu Jahr wechseln, und die Messungen wohl nicht ganz gleichartig
angestellt sind in Bezug auf die aptirte Fläche u. a.
2) Ziffer für das Jahr 1885/6. Früher entfielen bis 400 Personen auf 1 ha der aptirten Riesel-
fläche. Die Stadt ist im Besitz von so viel Fläche, dass 1 ha nur mit 250 Einwohnern belastet
zu: werden braucht, wie dies durch die staatliche Aufsichtskommission verlangt wurde, als die
Reinigung sich, wie früher erwähnt, ungenügend erwiesen hatte.
III. 23