Der Stralsenbau.
Die Wetterbeständigkeit. (Frostbeständigkeit).
Erfahrungsmäfsig ist die Dauer der Steinbahnen selten so grofs, dass
chemische Einflüsse in bemerkenswerther Weise sich geltend machen könnten;
chemische Untersuchungen sind daher im allgemeinen entbehrlich. Sollen
in: besonderen Fällen — z. B. bei künstlichen Steinen — chemische Unter-
suchungen vorgenommen werden, so behandelt man die Steine in bekannter
Weise mit Kochsalz, Natron, Schwefelammonium, Eisenvitriol, Kupfervitriol,
Salzsäure oder ähnlichen Stoffen und bestimmt die Menge der Auswitterungs-
produkte nach Gewicht.
Die Zerstörung der Gesteine durch Verwitterung wird durch den Wechsel
von Wärme und Kälte herbeigeführt. Und zwar kommt sowohl die durch die
Sonnenstrahlen !) bei niedriger Luftwärme hervor gerufene Ausdehnung der
Steine an der Oberfläche als auch die zerstörende Wirkung des in den Poren
enthaltenen Wassers beim Gareren in Betracht. Der Einfluss der Sonnen-
wärme ist bislang nicht näher untersucht; dagegen ist die Frostwirkung zum
Gegenstande der eingehendsten Ermittelungen gemacht worden.
Frostwirkungen werden in doppelter Weise erkennbar: durch Abbröckelı
kleinerer oder grösserer Stücke — zuletzt bis zur völligen Zerstörung — 1
durch Veränderung des inneren Gefüges des ganzen Steins, dessen Drucklentie
keit dadurch herabgen indert wird.
Bauschinger hat in früherer Zeit die Frostbeständigkeit der Gesteine
ss er im Winter durchnässte Steir on
dadurch festzustellen versucht, das
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25 mal dem Gefrieren aussetzte und deren Verhalten beobac on el) je-
doch bei diesem Verfahren viel zu sehr von der Witterung ahhängig ist, auch
die Ergebnisse bei der Verschiedenheit und zu ne
a nicht die genügende Zuverlässigkeit haben, so ha
der Kälte künstlich nachzuahmen versucht.
dem früher viel en Brard’schen
in der W 'eise, dass man die Probestücke in eine erhitzte
der
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brachte und die Beschädieung durch Einwirkung
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des gefrierenden W a und der
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zeugt wird. Mit H ülfe « desselben kann man leicht belieb
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wird. Der Port ekei ae erwies sich bei den an der Luft „efrorenen
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Proben noch eröfser, als bei den unter Wasser oefrorenen
Da die Frostwirkung um so grölser ist, je mehr Wasser beim Gefrieren in
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den Poren der Probestücke vorhanden ist, so empfiehlt es sich, vor Anstellung
I) Zentralbl. d. Bauvwltg. 1888, S. 192.
2) Tetmajer, Mittheilungen aus der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien am Poly-
technikum zu Zürich H. |.
3) Mitgetheilt in Dietrich, Baumaterialien der Steinstralsen 8. 36 u. 181.
4) Zentralbl. d. Bauvwiltg., 1885 S, 379.
5) Zentralbl. d. Bauvwltg., 1887 S. 371.