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Der Neubau. 167
Granit, Basalt, Gabbro, Grünstein, Porphyr, Grauwacke, fester Sandstein
und ähnliche Gesteine geben gute Pflastersteine. Granit giebt vorzügliches
Pflaster, ist aber schwer zu bearbeiten und wird, wenn. stark befahren, glatt.
Auch Basalt leidet bei nassem Wetter leicht an Glätte. Grünstein ist ein vor-
treffliches Pflastermaterial, aber weniger fest. Grauwacke ist oft von sehr un-
gleichmäfsiger Festigkeit und dann nicht empfehlenswerth. Fester Sandstein
ist gut zu bearbeiten und wird niemals glatt, ist aber weniger dauerhaft, als die
erstgenannten Gesteine.
In Ermangelung besseren Materials werden in der norddeutschen Tief-
ebene vielfach nordische Geschiebe (sogen. Findlinge) verwandt, obgleich sie wegen
ihrer Ungleichhaftigkeit sich nur wenig gut zu Pflastersteinen eignen.
Kalksteine sind zu Pflasterungen wenig tauglich und am besten ganz auszu-
schliefsen; dieselben spalten leicht bei der Rammung und nutzen sehr stark ab.
Man kann drei Grundformen der Pflastersteine ') unterscheiden:
a) Die parallelipipedische Form, Fig. 76, ist die vollkommenste; der Stein
kann, nachdem die Oberfläche abgenutzt ist, in umgekehrter Lage von neuem
verwandt werden, so dass die höheren Bearbeitungskosten nicht nutzlos auf-
gewandt sind. Die früher gehegte Erwartung, dass man orolse völlig regel-
mäfsige Würfel nach und nach auf allen 6 Seiten abnutzen lassen könne, hat
sich aber nicht erfüllt.
b) Weniger gut sind Pflastersteine, welche von der Kopffläche ab auf ein
gewisses Maals — wenn thunlich, nicht unter 2,5 bis 5,00m — senkrechte
Seitenflächen haben und nach dem Fufse hin sich etwas verjüngen, Fig. 77.
c) Die mangelhafteste Form ist die abgestumpfte Pyramide, bei welcher
das Einziehen der Seitenflächen an der Kopffläche beginnt; die Fussfläche be-
trägt nur !/, bis 2/3 der Kopffläche — wenn möglich nicht unter ?/s, Fig. 78.
Je fester das Material ist, desto weniger folgt die Abnutzung des ganzen
Steins der der Kanten, und um so mehr bildet sich eine rundliche Oberfläche,
so dass jedesmal das Rad, wenn es von einem Stein zum anderen gelan-t, um
ein bestimmtes Maafs herab sinkt, Fig. 79.
Dabei trifft dasselbe im Herab-
rollen die gegen den Horizont geneigte Fläche des Nachbarsteins. Fs bedarf
keiner Erläuterung, in wie hohem Maafse durch die so entstehenden Stölse
Fuhrwerk und Pflaster leiden und die erforderliche Zugkraft vergröfsert wird.
Man kann dieses unvermeidliche Uebel dadurch verringern, dass man die Breite
der Steine b (in der Richtung der Fahrbahn) möglichst klein annimmt. Mit ab-
nehmender Breite muss aber die Länge des Steines wachsen, damit eine hin-
es reichend grofse Tragfläche des U ntergrundes zur Aul-
en nahme der Radlast vorhanden bleibt.
Nach Bokelberg soll für das auf Chausseen
übliche Reihenpflaster die Breite der Steine nicht unter
b 7,5 «m und nicht über 15 em betragen, die Höhe nicht
| über 22 em, Derselbe empfiehlt Steine von 10 em Breite,
20 em Länge und 15m Höhe. Auch Würfel von 17 em
Kantenlänge werden von ihm als gute Pflastersteine bezeichnet.
Nach Launhardt soll die Oberfläche des einzelnen Steines nicht über
300 acm gross sein, damit die Pferde besser sicheren Fufs auf dem Pflaster fassen
können. Steine geringerer Breite sind wegen der gröfseren Standsicherheit der
Zugthiere für stark geneigte Strecken anzuwenden, ebenso um dem Uebelstande
des Glattwerdens zu begegnen.
Dietrich?) bringt für Pflastersteine folgende Abmessungen in Vorschlag:
ee ne be a ee a ie:
Druckfestiekeit ; 3 lane || breit hoch
fr 1 dem in kE | Gesteinsart | >..| |
Ir 1 ın Kg || ee rl Di | cm
— i Te — = — m = _— : Te —_ mn SE ee = Er = Sa _— = —
> 1200 ı Härteste Gesteine .. . » 10 22,5 5
800-1200 | Mittelharte Gesteine . : 10 | ..22,5 20
<. 800 | Weichere aber gleichmälsig |
| feste Gesteme . .. -. .» 12 1 20 1.220
oder sofern dies billiger ist 18 18 18
1) Städtisches Strafsenwesen und Stra(senreinigung, 8. 69.
2) Dietrich, Baumaterialien der Steinstralsen, S. 61; jetzt übliche Abmessungen, S. 55