182 Der Strafsenbau.
lochs fest, kann sich also nicht senken) durch lockeres Umschlingen; erst wenn
der Pflanzboden sich vollständig gesetzt hat, erfolgt festes Anbinden an meh-
reren — bei Obstbäumen wenigstens 3 — Stellen mittelst eines Bandes,
welches kreuzweise um Baum und Stange geschlungen wird. Früher kamen
fast stets Weiden und Stroh zur Verwendung; jetzt bedient man sich oft
der Kokosfaser-Seile, welche sich gut bewähren. Baumseile aus Rohrabfällen
sind sehr haltbar, schneiden aber leicht in die Baumrinde ein.
Nach dem Pflanzen und Anbinden wird — besonders bei Obstbäumen —
eine Baumscheibe! angelegt, d.i. eine kreisföormige Fläche von etwa 0,75 bis
1,0em Durchmesser, welche an, der äufseren Strafsenkante mit einem kleinen
Erdwall umgeben wird, so dass das von der Strafse abfliefsende Wasser mit
seinen Dungstoffen den Bäumen zugute kommt. Die Baumscheiben sind
dauernd von Unkraut frei zu halten und vorsichtig aufzulockern; damit die
Luft auf den Untergrund einwirken kann.
Jeder Baum, gleichviel ob Obstbaum oder Waldbaum, soll hoch gewachsen
sein, und dieses muss in der Jugend, so lange die kleinen Wunden leicht ver-
wachsen, durch Aufästung und Beschneiden erreicht werden. Doch sollen die
Pflänzlinge der Waldbäume nicht zu hoch aufgeschnitten und am besten bis
etwa 0,5m über dem Erdboden mit etwa 0,2 m langen Seitenzweigen be-
setzt sein.
Ueber die wichtigste Arbeit bei der Baumzucht, den Baumschnitt, der —
besonders bei den Obstbaumpflanzungen — von sachverständiger Hand aus-
geführt werden muss, geben die betr. Lehrbücher Auskunft. Hier mag nur er-
wähnt werden, dass die Aeste, welche beseitigt werden sollen, möglichst dicht
am Stamm mit glattem Schnitt forteenommen werden müssen, und dass die
grölseren Wunden mit Baumwachs, Theer oder dergl. bestrichen ‚werden, um das
Anfaulen des Stammes zu verhindern. So lange die Obstbäume zum Fruchttragen
noch zu jung und schwach sind, müssen etwaige Blüthen ausgebrochen werden.
Wurzelausläufer sollen nach Freilegung der Wurzel an ihrem Ursprunge
fortgenommen werden. Gegen Wildschaden werden die jungen Stämme durch
Umwickeln mit Langstroh oder, besser, mit Dornstrauch geschützt.
Ertrag der Baumpflanzungen. Ueber die Höhe der Erträge aus der
Nutzung der Chausseebäume ist sehr wenig bekannt; es verdienen deshalb die
spärlichen vorhandenen Nachrichten besondere Beachtung.
Nach einer Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben für die Baum-
pflanzungen an den Ühausseen der Provinz Hannover in den Jahren 1880—82
waren im ganzen 599327 Bäume vorhanden, deren Unterhaltung im Durch-
schnitt 12,3 Pf. (einschliefslich der Bewachung) für jeden Baum erforderte,
während der Ertrag sich auf 16,4 Pf. belief.
Wie die Ausgaben sich auf Obstbäume und Waldbäume vertheilen, ist leider
nicht ersichtlich. "Die a s des Obstes haben (in den südlichen
3ezirken der Provinz) sich auf 7,70%, les Obstertrages belaufen.
Die Einnahmen vertheilen sich eh, dass der E rtrag in 435340 Waldbäume
jährlich 7,5 Pf., der der 163987 Obstbäume dagegen ),1 Pf. beträgt. Die
grössten Obsterträge lieferte die Landesbauinspektion Hildishein mit 80,7 Pf.,
die geringsten die Landesbauinspektion Lingen mit 3,6 Pf. für jeden der
yenigen dort vorhandenen Bäume.
In Braunschweig, wo die Pflege der Obstbäume in den Händen der
Stralsenwärter liegt, welche behuf ihrer Ausbildung zeitweise zur Landesbaum-
schule in Braunschweig geschickt werden, hat die Obsternte im Jahre 1877
50570 M. Reingewinn, oder 1,09 M. für jeden Baum ergeben.
Die Ines ob Wald- oder Obstbäume gepflanzt werden sollen, beantwortet
er Landesbauinspektor Zöller!) durch Aufstellung einer Formel zur Bestimmung
de wirthschaftlichen Kapitahwerti jedes neu gepfl anzten Baumes:
Rn >
K=-— un, 2 r + 20 («—I).
1,05°—1 1,05” —1
Würden für Obstbäume die Beschaffungs- und Pflanzung
1 Zentralbl. d. Bauverwltg. 1889, S. 90.
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