Die Walzung der Strafsen.
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1888 wurden mit der in Fig. 114 abgebildeten staatlichen Dampfwalze und der
in Fig. 115 dargestellten Heilbronner Walze Versuche mit gleichartigen Stein-
materialien unter möglichst gleichen Verhältnissen angestellt. Erstere ver-
arbeitete täglich (in 10 Arbeitsstunden) 46,2 cbm Schotter (Grubenkies, Jura-
kalk, Basalt und Muschelkalk) bei durchschnittlich 25,2km Walzenweg und
13,34 M. Kosten für Heiz-, Schmier- und Putzmaterial; letztere verarbeitete
nl 5A
46,3 cbm Schotter
bei 23,2km Wal-
zenweg und 11,30
Mark Kosten für
die genannten
Materialien. Die-
se Versuche führ-
ten zum Ankauf
der Heilbronner
Walze für 9 100
Mark; neu würde
dieselbe 10100
Mark gekostet
haben.
Das Bedürf-
niss, eine fahr-
bare Behausung
für die zwei
Maschinenführer
und den Walzen-
aufseher, sowie
einen Aufbe-
wahrungsraum
für die nöthigsten
Werkzeuge zu
schaffen, führte
zum Bau der in
Fig. 116 darge-
stelltenArbeits-
wagen mit
Schlafraum, im
deren hinterem
Theile ein Holz-
und Kohlenraum
angeordnet ist;
der Preis beträgt
mit Ausrüstung
1 550—1628M.
Um die Dampf-
walze in der
Nähe der Arbeits-
stelle Nachts
sowie an Sonn-
und Festtagen besser schützen zu können, ist ein leichtes Schutzgehäuse her-
gestellt, welches auf einem gewöhnlichen Pritschenwagen mitgeführt und von
zwei Mann innerhalb einer Stunde aufgestellt wird. Die Kosten des Gehäuses
nenne
v
belaufen sich auf 325 M., des Wagens auf 330 M.
Zur Entnahme des nöthigen Wassers, sowohl zur Speisung des Dampf-
kessels als auch zur Füllung der Giefswagen, welche jeder Walze nach Bedarf
beigegeben werden, dient eine fahrbare Hebelpumpe. Ist Wasser in der Nähe
der zu walzenden Steinbahn zu bekommen, so wird die Pumpe als Druckspritze
Dieselbe hat eine Wurfweite von 21m
und kostet einschliefslich der Ausrüstung mit 20m Saug- und Druckschläuchen
zum Besprengen derselben verwandt.
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