Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

  
  
   
    
     
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
      
   
  
  
   
    
       
   
      
   
     
    
   
    
   
      
     
   
    
    
        
        
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Der Brückenbau. 
Für Dampfschiffe wird mindestens das 4fache des normal -eingetauchten 
Querscehnitts erfordert,!) weil Schifte, die sich selbst bewegen, in zu engen 
Kanälen leicht die St teuerfähigkeit verlieren. Nach Krö hnke?) soll ein Kanal 
für sich selbst bewegende Schiffe sogar wenigstens den achtfachen Querschnitt 
des eingetauchten Schiffstheils haben. Auf nicht zu langen Kanalbrücken wird 
indess immer eine Einschränkung selbst unter den 4 fachen Querschnitt ne 
sein, wenn man den D: ampfschiffen eine ermässigte Fahrgeschı windigkeit unter 
den Brücken vorschreibt. : 
V. Durchfiussweite. Sohlenbefestigung. 
Zur Bestimmung der erforderlichen Gesammt-Durchflussweite 3) 
Brücke findet man, "abgesehen von kleinen, abgelegenen Thälern und Boden- 
mulden heutzutage meistens Anhalt an den Mi vorhandener un die 
oberhalb oder unterhalb der in Frage kommenden Baustelle denselben Fluss 
(Strom oder Bach) kreuzen. Man muss sich aber hüten, ohne R ücksicht auf 
die besonderen Verhältnisse der Baustelle Maasse zu übertragen oder zu inter- 
poliren, da unter Umständen weiter oberhalb eine grössere Durchflussweite 
nöthig sein kann als weiter zu Thal. 
Eine theoretische Bes stimmung der Durchflussweite wird daher in vieler 
Fällen nicht zu umgehen sein und sollte auch da, wo sie nicht unbedingt nöthig 
erscheint, zur Kontrolle der, nach benachbar ten Ausführungen bestimmten 
Maasse angestellt werden. Es "sind hier zwei Gesichtspunkte massgebend. Die 
Durchflussweite muss so gross sein, dass: 
a) oberhalb der Brücke nicht ein die Ufer des Flusses überfluthender oder 
anderweiten Schaden ee Stau erzeugt wird), und: 
b) die Geschwindigkeit des Wassers im Durchflussprof il der Brücke nicht 
eine für die Flusssohle- nachtheilige Geschwindigkeit erlangt. _ 
Zur Berechnung des Brückenstaues und der 
Fig. 3. Geschwindigkeit unter der Brücke empfehlen wir 
die Anschauungsweise von Bresse°), welcher 
d’Aubuisson beitrat und welche mit den Beobach- 
tungen von M. Funk im Jahre 1804 an der Weser- 
Brücke bei Minden gut genug übereinstimmt. 
Bresse stützt sich, Fig. 3, auf die Beobachtung, 
dass bei den mittleren Hochwässern das Wasser 
oberhalb der Brücke etwas anschwillt und unmittel- 
bar beim Austritt aus derselben nahezu seinen ge- 
wöhnlichen Lauf annimmt. Er kommt hiernach auf 
die Gleichungen: 
l) 9=Bh-+2)W; 
2) = ubhV; 
7— 2 
5) A oO 
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4\ zZ jenmunnee .. ı - ee = EERFFER 
) 29 en 
worin: @Q die Wassermenge in der Sekunde, 
die mittlere Breite des Flusses, 
die Gesammtweite der Br a 
die mittlere Tiefe des Flusses vor Erbauung der Brücke 
also nach Obigem auch Bi der thahlabwärts gekehrten B 
stirn stattfindet), 
z die Stauhöhe 
   
” 
     
  
= 
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ıken- 
1) Handh. d. Ing.-Wiss. III. 2. S. 63. 
2) D. Bztg. 1876 S.18. 
3) Ein interessantes Beispiel von Erw ägungen hierüber bietet die Beschreibung des Baues 
der Weichselbrücke bei Graudenz. Z. f, B. 1882 8. 243. 
*) Bei Brücken im Fluthgebiet kann der gefährliche Stau unterhalb der Brücke eintreteı 
(vgl. D. Bztg. 1881 8.3). 
5) Morandiöre, Trait& de la construction des ponts, 
  
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