Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

      
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
      
Gewölbte Brücken. 297 
der Einheitspreis für die Ausführung des Mauerwerks durch die anzulegenden I) 
Höhlungen wächst. Das mag wohl der Grund sein, warum sich diese Bauweise | 1 
HE ausserhalb Englands wenig verbreitet hat. N 
    
7. Ausführung des Pfeilermauerwerks. 11 I 
Im Anschluss an den die Gründungen behandelnden besonderen Theil il] 
dieses Handbuches haben wir hier nur den Aufbau der Pfeiler und Wider- | 
lager oberhalb des Fundaments zu betrachten. 
\ An Materialien kommen natürliche Steine (Hausteine oder Quader- und il 
i Bruchsteine) und Ziegelsteine in Betracht. Hinsichtlich der Bindemittel (des I] 
Mörtels) sei bemerkt, dass beim Brückenbau nur hydraulischer Mörtel verwendet II) 
werden sollte. Denn selbst wo das Mauerwerk ausserhalb des Wassers bleibt IE 
und nicht, wie bei Widerlagern und Flügeln mit dem feuchten Erdreich fort- li } 
während in Berührung steht, kann Luftmörtel wegen der meist grossen Stärke | 
der Mauerkörper, welche den Zutritt der Luft zum Innern hindert, oft nicht || 
vollkommen erhärten. Wo die Beschaffung hydraulischen Kalkes zu theuer IE 
wird, sollte man daher dem Luftmörtel stets einen Zementzusatz geben (mindestens N N 
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etwa 1R. Th. Zement, 7 Th. Kalkbrei 16 Th. Sand). Il 
Quadermauerwerk aus festen, wetterbeständigen Steinen mit gleich INH] 
starken, durchgehenden Schichten, muss als das vollkommenste Mauerwerk 
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bezeichnet werden. Doch kommt es seiner Kostspieligkeit wegen, abgesehen I 
von den Gewölben, selten vor. 
  
  
ind Unter Quadern (Hausteinen, Werksteinen\ ver- I 
ee stehen wir grössere,regelmässig bearbeitete Steine, N 
L welche nicht mehr von einem, auch nicht von zwei 11100 
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Maurern mit Hand gehoben werden können, sondern 
mit Hilfe von Brechstangen, Rollen oder Krahnen IH) 
bewegt werden müssen. Sandsteine, deren Maasse 111} 
0,25.0,3.0,5m betragen, würden etwa an dieser 
(äussersten) Grenze stehen. 
Kleinere natürliche Steine heissen Bruchsteine 
(franz.: mo@llons). Und zwar verstehen wir unter 
diesem Sammelnamen nicht nur die ganz unbearbei- | 
teten Steine, welche roh, wie sie aus dem Stein- II 
bruch kommen, vermauert werden, sondern auch I 
die mehr oder weniger sorgfältig parallelepipedisch | 
bearbeiteten, welche zum Unterschied von den 
rohen Bruchsteinen: Schichtsteine (franz: I 
moöllons piques 1) oder, wenn sie in der äusseren | 
Mauerfläche sichtbar werden, Mantelsteine ge- ll 
nannt werden. ?) | 
Als gute ältere Beispiele von Schichtstein- 
Mauerwerk können die Eisenbahn- und Strassen- Ih 
% viadukte in unmittelbarer Nähe der Stadt Luxem- 
burg angeführt werden, von welchen, da sie wenig III 
bekannt sind, wir einige ausführlichere Abbil- | 
dungen hier mittheilen, Fig. 53 bis 56. | 
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
Quadern werden in Schichthöhen von in der Regel 0,3 bis 0,6m mit Lager- 
fugen von 10 bis 20mm und meist etwas schwächeren Stossfugen versetzt. Man 
ist bis auf 4 bezw. 2mm Fugenstärke hinab gegangen (Enz-Viad.?); doch 
  
1) Als ausnahmsweise grosse „mo&llons‘‘ fübren wir diejenigen der Gewölbestein-Ringe der 
Strafsenbrücke über die Vienne in St. Romain (Morandi£re, Bl. 100) an, deren Maasse 0,5. 0,5. 
0,19m sind. Ein solcher Stein muss etwa 110kg wiegen. 
2) Vergl. den Aufsatz des Verfassers über Ausführung von Bruchstein-Mauerwerk in d. D. 
Bztg. 1878. S.13. Derselbe könnte, da er im Hinblick auf eine örtlich begrenzte Bruchstein- 
= bauweise entstanden ist, die irrige Anschauung erwecken, als würden Bruchsteine nie in 
grösseren Abmessungen verwendet, als dass sie von einem oder zwei Maurern mit den Händen IN 
(ohne Hebewerkzeuge) versetzt werden könnten. Sehr grosse rauhe Bruchsteine sind bei den IN 
Bauwerken der Arlbergbahn zur Anwendung gekommen. 
3) Handb. d. Ing. W. II. s. S. 231. 
   
	        
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