Der Brückenbau.
Ein Vorschlag von Intzel) geht dahin, im Scheitel, Fig. 120, fast bis zu !/, de
Gewölbedicke von der äusseren Laibung aus und (bei Segmentbögen) am Kämpfer
ebenfalls bis zu !/, der G ewölbedicke von der inneren Laibung ausgemessen
die Berührung der Schichten durch F ehl a
Fig: = von Mörtel oder Steinschichten oder durch An-
Be. arbeiten von Druckflächen bei Quadern zu Re r-
= ee “brechen. Erst nach dem Ausrüsten sind die
WS IR, belassenen Fugen auszugiessen, bezw. die fehlende
] Schichten einzumauern. Diese Methode ist bei
| | mehren grösseren gewölbten Brücken der Rhei-
nischen Bahn 1878 mit Erfolg zur Anwendung
gekommen,?) wobei jedoch noch, um die Lehrgerüste nicht zu stark zu belasteı n,
die Gewölbe in zwei Ringen hergest tellt wurden.
Dass die Stützlinie hier beim Wölbeı und Ausrüsten aus dem inneren
Drittel (Kern) des Gewölbes, wie es entworfen ist und später erscheint, nicht
heraus treten kann, ist klar. Die Gefahr der Rissebil dung wird also eingeschränkt.
Ganz ausgeschlossen ist sie aber wohl nicht; denn offenbar wird sich das mit
den obigen Lücken hergestellte Gewölbe so ver halten, wie ein Gewölbe von
2/, der Stärke dieser ohne Lücken.
“in anderer Vorschlag, den der T- fasser dieses Abschnittes in deı
D. Bztg. 1878, S. 509, machte, bezweckt nic ht, der Stützlinie eine bestimmte Lage
vorzuschreiben, sondern das@ewölbe als elastischen gebogenen Stabfertig zu stellen,
von welchem man annehmen kann, dass er den V oraussetzungen der Elastizitäts-
lehre, auf denen die statische Berechnung beruht, entspricht. Es sollen danach
an den Bruchfugen Lücken, Fie. 121 I, von oben her gelassen werden, welche
etwa die or der Lücke habeu, die sich im Scheitel jeden
Gewölbes unmittelbar ar dem Schluss zeiet. Dann soll
das Gewölbe an den Bruchfusen und im Scheitel gleich-
zeitig geschlossen werden. Jedenfalls sind die Lücken
an den Bruchfugen, gleich der am Scheitel, noch vor dem
Ausrüsten zu schliessen.
Darauf muss dem Mörtel, ehe man das Lehrgerüst
löst, Zeit zum vollständigen Erhärten gelassen werden.
IY Ne : RR : =
| Dieser nn meines Vorschlages ist ebenso wesentlich als
der erste.3) - führt, wenn man nicht sehr lange mit dem Aus-
| rüsten ee will, zur Anwendung von Zementmörtel. Mehre
Gewölbe des Viadukts der Berliner Stadtbahn sind mit Erfole nach
diesem Vorschlag hergestellt, wiewohl mit dem Ausrüsten nicht
sehr lange gewartet wurde.
nsbesondere halte ich aber die Drac-Brücke bei Claix (unweit Grenoble),
welche schon in den Jahren 1873 und 74 ausgeführt wurde, von welcher ich
aber erst nach der Aufstellung meines Vorschl lages Kenntniss erlangte, füı
einen Beleg der Zweckmässiekeit des letzteren. #) Der einzige Bogen dieser,
8,2m zwischen den Stirnen breite n, Strassenbrücke, 52 m weit, 7,4m Pfeil, 1,5m im
Scheitel, 3,1m an den Kämpfern stark5) (vergl. Fig. 1:2), unmittelbar auf dem
schieferigen Kalkfelsen mittlerer Festigkeit aufsetzend, ist in zwei über einander
gelegten Ringen aus Bruchsteinen rauh in Zementmörtel gewölbt, deren untereı
am Kämpfer 1m, am Scheitel 2 m stark war. Jeder Ringe theilte sich in
4 Stücke, aı welchen zugleich 4 Arbeiterkolonnen arbeiteten, die einen von
den K: innen) die anderen aus der Mitte der Bogenschenkel anfangend und
gleichzeitig gegen de :n Schlussstein vorrückend.
Die Anfangsschichten an den Kämpfern wurden en gemauert, die
oberen Gewölbsti ii vorläufig durch Bohlen und Stützen gehalten.
1) Z. f. Hann. 1876, 8, 377,
2) Handb. d. Ing.-Wiss. Bd. Il. 1. 8. 239.
) Bei der Wiedergabe meines Vorschlages im Handb. d. Ing.-Wiss. VI. 1. 8. 240. ist er
fortgelassen.
“4 Im Handb. Ing.-Wiss. a. a. O scheint ein Zweifel ausgedrückt sein zu sollen, ob das
Verfahren bei der Die ac-Brücke mit dem von mir vorgeschlagenen identisch sei.
nicht, wo ein Unterschied liegen könnte.
5) Nouvelles annales (Juliheft) 13890 und Z. f. Bauk. 1880.
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