Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

   
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Schiefe Gewölbe. 
Ehe zum Austragen der Steine des bereits näher bezeichneten Gewölbes über- 
gegangen wird, ist eine allgemeine Betrachtung über die Lagerfugen in der 
Ge wölbedtirn anzuste ellen. Dieselben sind, wenn man die Erzeugenden der 
Lagerflächen senkrecht zur Stirnlinie (bezw. zu den der Stirnebenen parallelen 
Gewölbeschnittlinien) und parallel zur Stirnebene stellt, gleichfalls solche Er- 
zengende, also beispielsweise bei einer kreisförmigen San der inneren 
Laibung nach deren Mittelpunkt gerichtet. Bei der praktischeren Annahme je- 
doch. welche wir hier weiter verfolgen wollen: wonach die Erzeugenden der 
Harz -flächen senkrecht zur Fläche der innern Laibung stehen, sind die Lager- 
fugen der Stirn krumme Linien. Ihre Krümmung ist indess sehr schwach. Man 
führt sie daher wohl allgemein als gerade Linien aus, deren Richtung etwas 
verschieden gewählt wird. Winkler nimmt statt der sich ergebenden Kurve 
deren Ta ‚ngenten in ihrem Schnittpunkt mit der innern Laibung. Buck nimmt 
die Sehne “der Kurve, d. h. die Verbindungslinie ihrer Schnitt ‚punkte mit der 
äusseren und der inneren Laibung. Die letztere Annahme erscheint als die 
naturgemässere. Bei beiden Annahmen gehen 
die Lagerfugen der Stirnlinie sämmtlich 
nacheinemsenkrecht unter der Zylinder- 
axe desGewölbes liegenden Punkt. Nennt 
man die Höhe, um welche dieser Punkt unter der 
Ziylinderaxe liegt, z, so ist nach der Winkler’schen 
Annahme: 
z=rtigeatgy, 
  
  
  
  
  
   
   
wenn r der Halbmesser des 
Normalschnitts der innern 
Laibung, « der Schiefheits- 
winkel und y, der Fugen- 
winkel der innern Laibung 
ist. Das Winkler’sche Werk 
enthält auch eine einfache 
Konstruktion des Schnitt- 
punktes der Stirnlagerfugen. 
Nach der Buck’schen An- 
nahme ist für volle halbzylin- 
drische Gewölbe: 
z=(r+ dMtgatgy, 
worin d dieGewölbestärke ist. 
Der Buck’sche Schnittpunkt 
(oder Brennpunkt, wie er ihn 
nennt) liegt also für volle 
halbzylindrische Gewölbe um 
dtgetgy, tiefer, als der 
Winkler’sche. Auf Segment- 
gewölbe lässt sich die Buck’sche Formel nicht anwenden. Wir kommen auf 
die entsprechende Rechnung bei en folgenden Beispiel zurück. 
Wir betrachten nun das in Fi io. 134 im Aufriss, Grundriss und in der Ab- 
wa 2 zur Hälfte dargestellte Gewölbe, für welches die Grundbedingungen 
eben angegeben sind. 
eg 
D echtwinklige Spannweite 24@ oder ! sei = 10m, der Schiefheits- 
winkel G & @= « = 30° Der mittlere Fugen - Winkel der innern Laibung 
DE 2 — y, sei = 250, habe die grösste, nach Heider zulässige Abweichung 
= von dem grössten theoretischen Fugenwinkel (= dem Schiefheitswinkel «). 
giebt sich dann nach der oben mitgetheilten Formel: 
sin (e—20d ) Sa Ta . ; 
sın % min = ‚ der kleinste zulässige Erhebungswinkel 
sin a& 7 
[ Winkel!) liest in der Ebene der elliptischen Stirnlinie. Sein einer 
Schenkel ist wagrecht; der andere ist die Normale zur Stirnellipse in einem 
  
am = 430 91, 
  
   
Al 
5% 
)er entsprechende, im Normalschnitt liegende Winkel %'min ist = 3% 
  
  
   
   
  
  
   
    
   
   
  
    
   
   
  
   
  
  
   
   
   
  
  
   
     
     
   
  
   
     
    
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
  
    
  
  
  
   
  
   
    
   
  
   
   
   
  
   
  
   
   
      
      
	        
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