346 Der Brückenbau.
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AC oder BD) angesetzt werden muss. Die Krümmung des einen Schenkels
ist diejenige einer auf den Lagerfugen senkrechten Schraubenlinie und ihr
Halbmesser e—=rsec?ye. Beide Schenkel müssen, wenn sie nicht scharfkantig
sind windschiefe Anlageflächen erhalten.
Die Stirnsteine sind in derselben Weise, wie die gewöhnlichen Gewölb-
steine auszutragen. Ihre Laibungsschablonen sind nur durch die gekrümmten
Stirnlinien zu vervollständigen. Insbesondere kommt es darauf an, die Länge
der abgewickelten Lagerfugen zwischen der Stirnsehne und der Stirnlinie zu
berechnen. In der, der Deutlichkeit halber, nicht in den Verhältnissen unseres
Beispiels gezeichneten Fig. 139 ist L@ ein solches Stück.
Es st: UL=r&— Mtge und US= UlS!=r(sin5— sind)tge,
also: SL=UL— US=r[(E — 9)tge— (sin ®— sin 9) tg e].
Mit Hilfe dieses Ausdrucks kann man leicht beliebig viele Punkte der ab-
gewickelten Stirnlinie berechnen.
Entspricht nun S,L; einem Winkel $,, der wenig kleiner ist als $, so
kann man SS, als gerade Linie betrachten und unter dieser Annahme die
Länge L@ leicht berechnen. $S,ZL,;, ist nach der vorstehenden Formel zu be-
rechnen, also bekannt, TL it=r(# — 9,), L,.T=r($— Y,)tg e,
TS; = Sı Li = (3 ar F) tg &,
or Wr r (9 Mr Ye)
in Serg
19 sin 5, SL.SL
’ sin, + 8,82)
Die Formeln gelten ebenso für die äussere Laibung. Esistnur: r!=r-+ d
an Stelle von r und y ! an Stelle von y,, sowie #1 an Stelle von 9 zu setzen.
Y
1
Die Beziehung zwischen y ! und y , nämlich: t£ y! = —tey ist schon oben
] ‘ce ‘ce oO fe y ’c
erwähnt. Die Beziehung zwischen %! und % ergiebt sich leicht aus dem Um-
stande, dass die zusammen gehörenden Lagerfugen der beiden abgewickelten
Laibungen sich in der Erzeugungslinie des Scheitels schneiden, wenn man beide
Abwickelungen so auf einander legt, dass diese Erzeugungslinien und die Stirn-
sehnen zusammen fallen. Indem man die Länge EO der Fig. 134 aus dem Drei-
eck KOL der inneren und dem entsprechenden Dreieck EOLL der äusseren
Laibung ausdrückt und beide Ausdrücke gleich setzt, findet‘ man:
r cos(y, — e)siny,!
Go Teer > S
rt cos — £) sin Y,
Die Probe für die Richtigkeit der auf diese Weise ausgeführten Bestimmung
der 4 in der Stirn liegenden Endpunkte des Steins kann man machen, indem
man die Punkte aus den Abwickelungen in den Grundriss überträgt, wo sie
in die gradlinige Projektion der Stirn fallen müssen und indem man sie in den
Aufriss überträgt, wo die Verbindungslinien der äusseren mit den inneren
Punkten sich in dem Punkt N schneiden müssen.
Hat man nun die Punkte Q mit Hilfe der eben durchgeführten Rechnung
in die Abwickelungen der Laibungsflächen eingetragen und stellen QQ,Q! und
Q,! in Fig. 136a die 4 Punkte eines beliebigen Stirnquaders vor, so sieht man,
dass man nach Ausarbeitung der inneren Laibung und genauer Vorreissung der
Stirnkante QQ,; nur einen rechten Winkel, dessen wagrechter Schenkel auf
AB liegt um das Stück PP! über P hinaus vorzuschieben und auf dem senk-
recht hinab hängenden Schenkel die Gewölbestärke abzutragen braucht, um den
Punkt P! am Stein festzulegen. Durch die elliptisch gekrümmte Kante QQ,
und die gerade Linie PP! ist aber die Stirnebene bestimmt, welche nun mit
Hülfe eines einfachen Richtscheites abgearbeitet werden kann. Die Längen
A!Q! und C'!Q,! müssen dann bei genauer Arbeit mit den berechneten
Maassen überein stimmen.
Sicherer ist aber, die Längen AQ, A!Q! usw. auf den Kanten der nach
n obigen Regeln abgearbeiteten Lagerflächen aufzutragen, die Stirnfugen Q Q!
und Q, Q,! vorzureissen und danach die Stirnebene abzuarbeiten. Da die Krüm-
mung der Lagerfugen überall gleich ist kann man für sämmitliche Stirnsteine
N:
ne bieesame Schablone. herstellen, auf welche nur die verschiedenen Rich-