Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

   
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Fertigstellungsarbeiten. 
Als Hauptgesichtspunkte heben wir folgende hervor: 
Das Brückengeländer ist eine Abschlussw and, die nichts zu tragen, sondern 
nur Schutz gegen das Herabfallen von der Brücke zu gewähren hat. 
Dem entsprechend erhält eine gemauerte Brüstung, wenn sie nicht ganz 
glatt gehalten wird, eine leichte Deckplatte und eine Basis. Der mittlere 
Theil der Wand kann mit Flächenornamenten geschmückt werden,. welche 
de zur waorechten Mittellinie sind. Sie werden bei Hausteinmauern 
durch reliefartie bearbeitete oder durchbrochene Füllungstafeln, bei Backstein- 
mauern durch farbige Ziegel oder Durchbrechungen, bei reicherer Ausbildung 
auch durch Terrakotta-Füllungen hergestellt. Oder es findet eine Auflösung der 
Wand in einzelne durch Schlitze getrennte Mauerpfeiler statt, welche die 
Deckplatten oder die aus Ziegel- Flach- und R Ollachiehtsn gebildete Abdeckung 
traeen. Es kommt auch zinnenartige Ausbildung der Brüstungsmauern vor, 
welche jedoch nur bei Brücken, die eine nahe Beziehung zur Lande svertheidigung 
haben, Herochtigt ist. 
In dieser Weise kann die une sich ununterbrochen über die ganze 
Brücke erstrecken, indem sie nur an den Enden durch über den Widerlagern 
stehende Mauerpfeiler abgeschlossen wird. In der Regel wird sie jedoch noch 
durch andere, etwas stärkere und bisweilen auch höhere Mauerpfeil er getheilt. 
Als Theilunespunkte ergeben sich zunächst die Achsen der Brückenpfeiler. 
Wenn die Brüstungspfeiler bei geringer Mehrstärke gegen die Brüstung noch 
auf dem Brücken- Hauptgesims Platz finden, deuten sie ihren Zusammenhang 
mit den Brückenpfeilern nur für das Auge an. Wenn sie behufs kräftigerer 
Ausbildung der Architektur eine grössere Stärke erhalten, bringt man sie mit 
dem unteren Theil des Brückenpfeilers in Verbindung, indem man, ‚bei Viadukten, 
demselben eine Lisene anlegt oder bei eigentlichen Brücken auf den Vorkopf 
eine Lisene, Halbsäule oder einen halbachteckigen Pfeiler aufbaut, der dann 
den stark vorspringenden Brüstungspfeiler trägt. Man kann Letzteren dann 
nach der Brückenbahn hin hohl Setolten und ihn zu einem Sitzplatz aus- 
hilden: oder man benutzt ihn als Untersatz für Kandelaber zur Beleuchtung 
der Brückenbahn oder für Standbilder. 
Zwischen diesen Hauptbrüstungspfeilern ordnet man bei grossen Brücken 
wohl noch schwächere an, um die Länge der Brüstung über einer Brücken- 
öffnung zu theilen. 
Das über die Brüstungspfeiler Gesagte kann unverändert auf eiserne Ge- 
länder gewölbter Brücken Anwendung finden und mit Ausschluss des letzten 
Absatzes auch auf die Geländer eiserner Brücken. Man führt aber häufig die 
Aufmauerung der Vorköpfe oder die Lisene nur bis zum Hauptgesims und 
umgiebt den so gewonnenen vor ee Platz mit dem eisernen Geländer. 
Für die Ausnutzung der Brückenbahn für den Verkehr ist dies am günstigten. 
In der architektonischen Ausbildung en die eusseisernen Geländer 
den hausteinernen Brüstungen am nächsten. Sie zeigen eine Reihe von 
u, meist durchbrochenen Füllunestafeln, entweder unmittelbar 
eben einander oder durch gusseiserne Zwischenpfeiler getrennt (besonders reich 
B. an der Schlossbrücke in Berlin). 
Auch Geländer in Gusseisen aus senkrechten, oben durch Bögen und Hand- 
eiste, unten durch einen Sockel verbundenen Stäben findet man. Können bei 
diesem Material die Durchbrechungen gegen die festen Theile schon mehr 
iiberwiegen als bei Haustein oder Ziegeln, so ist dies in erhöhtem Maasse bei 
Schmiedeisen der Fall. Dies eignet sich besonders zu Stabgeländern und zur 
Herstellung gitterartiger F üllungen zwischen gusseisernen oder schmiedeisernen 
Pfosten. Reich ornamentirte schmiedeiserne Geländer sind in neuerer Zeit 
. B. an Berliner Strassenbrücken ausgeführt.!) 
Was die Behandlung der Fugen an den sichtbar bleibenden Flächen der 
Pfeiler und Gewölbe betrifft, so dürfte das Verstreichen mit passenden Fug- 
eisen nach dem Ansetzen der Steine vor dem völligen Erhärten des Mörtels 
in praktischer Hinsicht das beste Verfahren sein. Es ist hierbei wohl am ersten 
ZU = arten, dass der Mörtel in den Fugen ein fest zusammen hängendes Ganzes 
u. a. D. Bauzeitg. 1886. 
I) Vergl. 
    
   
  
   
   
   
  
      
     
  
  
  
  
     
  
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
    
     
     
     
      
   
  
 
	        
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