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3656 Der Brückenbau
bilden werde. Wenn man die Fugen nach der Vollendung des Bauwerks aus-
kratzt und dann mit einem besonderen Mörtel verstreicht, so tritt häufig eiı
Loslösen des äusseren Fugenmörtels in langen Spähnen, die dann herausfallen,
ein. Die Festigkeit des Fugenmörtels nützt hier nichts. Sie mag sogaı
en sein, wenn z. B. das Mauerwerk mit Luftmörtel hergestellt ist, und
der sehr feste F ugenmörtel den zum Erhärten des im Innern befindlic hen Mörtels
nothwendieen Zutritt der Luft abschliesst. Es können ausserdem durch reinen
Zementmörtel kleine Abplatzungen der Kanten der Steine verursacht er 1
Mit ı einem, nur mit den Farbstoffen versetzten Zementmörtel zu fugen, ist über-
lüssig. Wenn man nicht hydraulischen Kalkmörtel für ausreichend hält, so
nehme man zu diesem einen schwachen Zementzusatz etwa !/, bis 1/;, des
Kalkvolumens.
Sehr wichtig ist ein mindestens 3 em tiefes Auskratzen der Fugen vor dem
Ve Se Es muss hierauf um so nachdrücklicher hingewiesen werden, als
dies einer der Punkte ist, der von den Maurern gern vernachlässigt wird und
dessen Birch hführung sich nur durch eine energische Bauaufsicht erzwingen lässt
Hinsichtlich der Ueberschüttung der gewölbten Brücken haben wiı
bereits in dem Abschnitt über die Abdeckung der Gewölbe auf die Wichtiekeit
eines durchlässigen Uebers schüttungsmaterials hingewiesen. Bei hoch über-
schütteten Brücken wird sich dies nun der Kosten wegen nicht in der ganzen
Höhe durchführen lassen. Man muss sich darauf beschränke »n, um das Bauwerk
ine möelichst hohe durchläs ssioe Schicht herzustellen, damit das bis dahin
etwa durchsickernde Wasser schnell abziehen kann. Bir die weitere a
schüttung hat man dann nur die Vorschrift zu beachten, dass sie in dünne:
Lagen (0,3 bis 05m stark) aufgebracht werden soll, die am besten noch durch
Stampfen befestigt werden. Dies gilt auch für das Hinterfüllen der Widerlager
Zur Durchfi ihrung dieser Vorschrift ist strenge Bauaufsicht nothwendig.
Ueber die Herstellung der Fahrbahn haben wir dem in der Einleitun
ısw. Gesagten wenig hinzu zu fügen. Auf Strassenbrücken wird man die Fuss-
wege und den Fahrwsg so wasserundurchlässig herstellen, wie die vorhandenen
Geldmittel es nur gestatten.
Belegt man die Fusswege mit Granitplatten, was für den Wasserabfluss
sehr günstig ist, so hat man noch bequeme Gelegenheit, unter diesen Platten
Wasser-, Gas röhren, Telegraphenkabel und dere!. unterzubr ringen und leicht
zu glich zu machen. 5
Die geringere Belastung der Fusswege gestattet bisweilen, das Gewölb
hier schwächer zu machen als unter dem Fahrdamm, was bei beschusnl-
Konstruktionshöhe der Beschaffung der Hohlräume für die vorerwähnten Zweck:
zueute kommt.
Bei der Herstellung der Fahrbahnen aut Eisenbahnbrücken sind noch di:
Bestrebungen zu erwähnen, welche Kostenersparniss durch ausserordentliche
Einschränkung der Breite des Unterbaues bezwecken.
Fig. 183. Sie beruhen darauf, dass das Gleis auf
einen zusammenhängenden, meist hölzernen Rost
verlegt wird, welcher unmittelbar auf dem Mauer-
werk befestigt wird. Bei Brücken mit eisernem
Ueberbau erbaut man in dieser Weise die Wider-
lager als 1 förmige massive Mauerkörper, wodurc|]
man der bei den Uförmigen Widerlagern zu nehnien-
den Rücksicht auf den Erddruck überhoben ist. Solch
Bauwerke sollen in Amerika schon seit 1848 in
Gebrauch sein.!) Die sebräuchlichste Dicke des
Mittelllügels (für ein Gleise) ist 4 m, Der darauf lievende Rost von Lane-
l
ınd Querschwellen re a noch a auf den Damm.
Bei der in Se Fahr en 1864/65 ausgeführten Herrichtung des eing
Es per-Viadukts der Bars: ch-Märkischen Bahn bei Sonnbor n, unweit Elberfe
6 Oeffnungen, 1413 m weit, 20,65 m hoch) für 2 Gleise wurde, unter Beibehaltune
ter vorhandenen Breite des Unterbaues von 5,34 m, ein eiserner Rost aus Que
Mit
theilung v. Rinecker, Z. f. Bauk. 1879. S. #23