Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

     
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Brücken usw. 367 
  
Besondere Arten gewölbter 
und Langschwellen auf dem Mauerwerk befestigt, welcher die hölzernen Quer 
schwellen der Gleise aufnahm. 
Im Jahre 1875 schlug Köstlin!) ähnliche Bauwerks-Typen für ökonomische 
Eisenbahnen vor. Seine Widerlager eiserner werke gleichen den oben be- 
schriebenen amerikanischen. Gewölbte Bauwerke sollen aber ebenfalls in nur 
2,5m Breite hergestellt werden. Das Mauerwerk trägt, etwas über seine Ober- 
fläche hervor ragend, Auflagersteine, auf welche mittelst Steinschrauben hölzerne 
Langschwellen befestiot werden. Letztere nehmen die beiderseits über das 
Mauerwerk vorr: acenden hölzernen Querschwellen auf. 
Eine zur Be outachtung dieses Vorschlags eingesetzte Kommission des 
österreichischen Ingenieur- "und Architekten-Vereins sprach sich gegen die 
Anwendung solcher Bauwerke auf een zweiten Ranges, die mit 40 km 
grösster Geschw indigkeit befahren werden, aus, und wollte sie nur auf Bahnen 
dritten Ranges, die "mit 12km befahren erde zulassen. 
Seitdem sind sie indessen (d.h. nur Widerlager eiserner Brücken) auf der 
schweizerischen Nationalbahn zur Ausführung oekommen, welche mit 56km 
Nettogeschwindigkeit befahren wird. Uebelstände haben sich dort, so weit be- 
kannt, bisher nicht heraus gestellt.?2) Die gegenüber Bauwerken gewöhnlicher 
Anordnung erzielte Ersparniss soll auf der schweizerischen Bahn 34% o betrageı 
In derselben Weise, 2m breit, wurde das Widerlager der sehr ee 
(349441 Schnittwinkel) eisernen Brücke über den Triestingbach in einem 
Fabrikanschluss-Gleis für Pferdebetrieb bei der Station Triestinghof der nieder- 
2 
österreichischen Südwestbahnen hergestellt.3) 
  
IX. Besondere Arten gewölbter Brücken usw. 
a. Mehrstöckige Brücken 
in dem Sinne, dass sie verschiedene Verkehrswege über einander liegend in 
derselben Richtung fortführen, wie sie in Eisenkonstruktion nicht selten sind, 
kommen im Massivbau kaum vor. Sie würden sich unter Anwendung von 
Kreuzgewölben ausführen lassen. Wir verweisen dieserhalb auf die S. 284 an 
oeführten Beispiele. Für die zweistöckig in Risen ausgeführte Mosel-Brück 
bei Bullay®) w urde eine nenne 
in Massivbau (mit Kreuzgewölben auf- 
gestellt. Von der Durchführung dieses 
Gedankens musste aber der zu hohen 
Kosten wegen, Abstand genommen 
werden. 
Eine Brücke bei weicher wenigstens 
i das obere Stockwerk massiv ist und 
| der Raum für den im unteren Stock- 
| 
| 
  
werk liegenden 3,3 m breiten Weg mittelst 
stichk appenartiger Durchbrechur ngen der 
| Gewölbe geschaffen wurde, ist die von 
Guignicourt in der Bahn von Laon nach 
Rheims mit 3, je 22 m weiten Oeft- 
nungen, Fig. 1845) Die Wegefahrbahn ist hier mit Hülfe eiserner Hänee- 
stancen an das Gewölbe gehängt. 
Häufiger kommen mehrstöckige Brücken vor, bei denen die beiden in den 
verschiedenen S en übergeführten we (bezw. Wasserläufe und Weg) 
neben einander liegen. Als hervor ragendes Bcispiel ist hier die Brücke von 
  
Point du jour in der Pariser Gürtelbahn®) zu nennen, welche in der Mitte der 
‚nden Strassenfahrbahn den gewölbten Eisenbahn-Viadukt trägt, so dass 
Seite des Letzteren eine Strasse über die Seine geführt wird. Dies 
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nähert sich insofern dem zweistöckigen im eigentlichen Sinne des 
) Zeitschr. d. österr. Ing. u. Arch.-Vereins, 1875. 8.249. 253. 271. 
2) Mittheilung von Grenlich, Z.f. Bauk. 1879. 8. 39. 
3) A.B. Z. 1882. S. 14. 
41) Z. f. B. 1884. Bl. 34 bis 39. 
5) Morandiere. 
Ann. des p. et ch. 
  
  
  
  
	        
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