Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

     
     
   
   
  
   
    
   
      
    
     
    
   
     
   
   
   
   
   
    
      
   
   
  
   
   
   
       
     
  
  
  
  
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Der Brückenbau. 
Zuschlag zu geben, erscheint fraglich, da dem Stoss des Wassers weit eher 
durch die Länge des Pfeilers entgegen zu wirken sein würde. Auch würden 
wir ein solches Zuschlagsglied nicht der Weite / proportional machen, da die 
Kraft des Stromes doch nicht mit der Weite der Brückenöffnungen wachsend 
gedacht werden kann. 
Der Versuch, die 3 ersten Fränkel’schen Koöffizienten einer Anzahl 
neuerer Ausführungen entsprechend zu bestimmen, führt zu der Erkenntniss, 
dass der Einfluss der ersten Potenz von / bei weitem den der zweiten über-, 
wiegt. Bedenkt man dann noch, dass eine streng wissenschaftliche Herleitune 
der oberen Pfeilerstärke nicht wohl möglich ist, dass dieses Maass vielmehr von 
vielen zum Theil zufälligen Umständen abhängt, so dürfte Weiss!) Recht 
haben, der eine verwickeltere Form als: B= « + Pl für die in Rede stehende 
Formel nicht für erforderlich hält. 
Weiss setzt: &=1 + 0,037 für /<S50m und: D=2 +4 0,011 für IS 50 m. 
wozu zu bemerken ist, dass /, wenn zwei ungleiche Oeffnungen an einander 
grenzen, die Weite (v. Pfeilermitte z. Pfeilermitte) der grösseren von beiden 
bedeuten soll. 
Diese Formeln ergeben brauchbare Werthe. Doch würde mit Rücksicht 
auf die oben erwähnte Art der Zunahme des Eigengewichts eiserner Brücken 
eine stärkere Zunahme von b bei grösseren Werthen von / eher zu rechtfertigen 
sein als eine schwächere. 
Im Hinblick auf die erwähnten Zufälligkeiten, die bei der Bestimmung der 
oberen Pfeilerstärke mitwirken, möchten wir in der Einfachheit der empirischen 
Formel noch weiter gehen als Weiss und die Koöffizienten & und $ für alle 
Spannweiten gleich annehmen. Dagegen werden sie verschieden zu wählen 
sein, je nachdem ein festes Quadermaterial zur Verfügung steht oder man sich 
mit weniger gutem Ziegel oder Bruchsteinmauerwerk begnügen muss, Auch 
kommt es auf die Konstruktion der Auflager an, welche im allgemeinen bei 
kontinuirlichen Trägern eine geringere Pfeilerbreite beanspruchen als bei 
Einzelträgern, 
Setzt man: 
=1-+001325/.... (1) 
so bezeichnet dieser Ausdruck so ziemlich die untere Grenze der bisherigen 
Ausführungen. Einige Beispiele, die diesem Ausdruck nahe kommen, sind: 
  
  
| | Veröffentlichung 
Name der Brücke | I | nach | der 
| || ausge- | | | 
| || führt ee Brücke 
| 
f 1 
Frankenwerft- Unterführung neben der | | | | 
Kölner Rheinbrücke . . .... ı 20,9 1,05 [1,26 || Z. f. B. 1863. 
Eingl. Eisenbahn-Brücke über die Ems | | | 
bei Weener (kleine Oeffnungen) . . | 15,375 1,125 1,193) Z. f. Bauk. 1884. 
Säulen-Strompfeiler der Spreebrücke der | l I 
Berliner Stadtbahn bei Bellevue . . | 26,46 1,3 1,33 | 2. f. B. 1884. 
Missouri-Brücke bei Plattsmouth . . | 122,5 12,54 | 2,53 | Scientif. Americ. 
| | | ı 1881 II. 45886. 
I H 
| 
| 
Die Formel (1) bleibt unter der Weis s’schen, in max bei 7/= 50 um 0,575 m 
Sie würde erst bei Z= 400 mit jener zusammen treffen. 
Eine zweite Abstufung der Formel, nämlich der Ausdruck: 
ee a N (2) 
lässt sich durch folgende neuere Beispiele belegen: 
!) Zeitschr, d. Vereius deutscher Ingenieure, 1880. S. 179, 
   
  
	        
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