Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

  
Der Brückenbau. 
Die obere Pfeilerstärke grösser als nach der Formel (3) anzunehmen dürfte 
in der Regel nicht erforderlich sein. Doch finden sich zahlreiche Brücken und 
zum Theil aus der neuesten Zeit, deren Stärke durch die Gleichung: 
b=1-+0051.... (4) 
annähernd gegeben wird, oder noch über der durch diese Gleichung bestimmten 
Linie liegt. 
Wir stellen einzelne dieser Brücken zusammen: 
  
  
  
Veröffentlichung 
  
| | b 
| — 
| 
Name der Brücke. | Ende each! der 
u Formel ah: 
| ührt | (4) Brücke 
Pfeilerbahn am Hafen in Saarbrücken | 5,81 || 1,26 | 1,29 | 2. f. B. 1866 
Eingl. Eisenbahnbrücke über den rothen | 
Main bei Neuenreuth . . . . . .\ 16,53 | 1,75 | 1,83 | Z. f. Bauk. 1882 
Brahe-Brücke bei Üzerzk, 580 291 schief | 26,36 | 2,51 | 2,32 | Z.£. B. 1861 
Brücke über die Zwickauer Mulde bei | | 1:.Di=Bzte 1877. 
Rochsburg, schief etwa 5802901 , „| 3616 | 3 ı 2,80 | 8.146 
Blbe-Brücke bei Meissen . . . . .| 36,6 4 8,83 | Z. £. B. 1868 
Zweigl.Elbe-Brückeb.Barby,Strompfeiler | 67,6 | 4 4,38 Z.£B. 1883 
i “ »  » Fluthpfeiler 35 12,6 e 
Elbe-Brücke bei Hämerten. 10 267,705| 4,39 | 4,39 || 2. f. B. 1868 
Elbe-Brücke bei Dömitz . . .. .| 69,67 | 4,55 | 4,48 | Z. f. Hann. 1876 
Rhein-Brücke bei Köln. . . . . . | 104,52 | 6,28 | 6,23 | Z. f. Bauk. 1882 
träger der Eisenkonstruktion ab, diese aber bei Strassenbrücken von der ver- 
langten Strassenbreite und der Gurtungsbreite, bei Eisenbahnbrücken ausser 
letzterem Maass von der Lage der Hauptträger, ob unter oder neben dem 
Gleise und vom freien Profil der Bahn, welches bekanntlich in seinem oberen 
Theil für 1 Gleis eine lichte Breite von 4m, für 2 Gleise ej‘.e solche von 
mindestens 7,5 m erfordert (Maasse, welche bei eisernen Brücken in Kurven, 
auf denen das Gleise zwischen den Hauptträgern liegt, entsprechend zu ver- 
grössern sind). 
Für die Gurtungsbreite stellt Weiss!) auf Grund ausgeführter Beispiele 
eingleisiger Brücken die Formel auf: » — 0,15 + 0,007 !, worin / die Stützweite 
der Brücke ist. Die Formel giebt aber noch für zweigleisige Brücken gute 
Werthe und zwar für die grösste Gurtungsbreite, welche nach den Auflagern 
bekanntlich bei einigermassen grossen Brücken abzunehmen pfleot.2) Die guss- 
eisernen Auflagerplatten kann man nach Winkler: a = 0,32 + 0.007 I lang und 
b=15g= 1,5 (0,15 + 0,007 !) breit machen, die Auflagerquadern a! — 1,25 a 
lang, 41 = 1,25 5 breit. 
Diese Formeln ergeben z. B., wenn man das Eigengewicht einer 100 m weiten 
Brücke nach der Formel: 700 +307f.1m Gleise rechnet, an der Unterfläche 
der Auflagersteine einen Druck f. 1 aem bei eingleisigen Brücken 4,55 kg 3) bei 
zweigleisigen Brücken 9,1 kg. 
Die Grössen der Auflagerplatten und Quader sind also beim speziellen 
Entwurf den vorhandenen Belastungen und der zulässigen Inanspruchnahme des 
zur Verfügung stehenden Materials entsprechend zu bestimmen. Immerhin 
geben die Formeln einigen Anhalt, wenn es darauf ankommt, die betreffenden 
Grössen zur Bestimmung der oberen Pfeilerfläche zu gebrauchen. 
Ueber die äussere Fläche der Auflagersteine hinaus wird die Oberfläche 
des Pfeilers, wenn dieselbe rechteckig ist noch um 0,5 bis Im nach jeder Seite 
Die Länge der Pfeileroberfläche hängt von dem Abstand der Haupt- 
  
  
1) Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1880. S. 180. 
2) Z. B. Mosel-Brücke bei Eller (aweigl. Stützm. 88m), grösste Breite 
ausgeführt 0,7 m, nach der Formel: 0,766 m, 
3) Bei einer Brücke der Strecke Nordhausen - Wetzlar ergab sich dieser Druck = 6,4 
einer andern = 5,5 kg, (2. f. B. 1880. S. 249, 266.) 
der oberen Gurtung: 
‚bei 
    
   
  
  
   
   
   
  
  
    
    
     
    
  
   
   
  
  
   
    
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
   
  
  
    
      
  
	        
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