392 Der Brückenbau.
Löcher (welche man mit Blech ausbuchsen sollte, um das Eindringen des Wassers
in die Bohlen zu verhindern) einigermassen befördert werden.
Erhöhte Fusswege geben, da zwischen ihrem Bohlenbelag und der Ober-
fläche des Fahrwegs ein Spielraum bleibt, bequeme Gelegenheit, das Wasser
von dem Fahrweg auf der ganzen Länge der Brücke abtropfen zu lassen. Man
muss nur Vorsorge treffen, dass nicht unten liegende Bautheile durch das Darauf-
fallen des Wassers leiden. Bisweilen sammelt man das Wasser des Fahrwegs
in Längsrinnen aus Holz und führt es nach den Enden der Brücke oder nach
einzelnen Abtropf-Löchern.
Den erhöhten Fusswegen giebt man Quergefälle nach der Brücke zu oder
nach aussen. Das Erstere verdient insofern den Vorzug, als man dabei das
Wasser leichter sammeln und geordnet ableiten kann. —
Die Geländer werden meist aus Holz,
bisweilen aus Eisen hergestellt.
Tn .
Im ersteren Falle bestehen sie aus senkr
echten Stielen, die oben einen abge-
rundeten oder abgewässerten Holm
aufnehmen und meist in der Mitte
der Höhe einmal verriegelt werden.
Die Stiele müssen die nöthige Wider-
standsfähigkeit gegen Seitendruck er-
halten. Zu diesem Zweck werden in
der Regel gegen sie von aussen her
Streben gestellt, deren Fuss-
punkt sich auf einer oder 2
weiter vorgestreckten Belag-
bohlen, Fig. 209, einer Fuss-
weg-Querschwelle oder einem
Unterzug, Fig. 210, findet.
Eine eiserne, innen
liegende Verstrebung
empfiehlt sich nicht,
da sie den Fussweg
beengt und die Fuss-
gänger der Gefahr des
Stolperns aussetzt.
Was die Abmes-
——— . „sungen der einzelnen
Theile der Jochbrücken betrifft, so sind die Jochpfähle nach Becker: '
bei einer Höhe von 2—3 m 0,24..0,24 w stark,
„ „ ” „ 3—4 m 0,3 s 0,3 m
”„ „ „ „ 5—10m 0,3 : 0,36 a
zu machen (wobei unter Höhe die frei stehende Höhe gemeint ist). Abstände
der Pfähle von Mitte zu Mitte 0,75 m bis 0,9 m,
Nach Winkler soll, wenn 7 die Gesammtlänge des Pfahles (also einschliess-
lich des eingerammten Stückes) ist, bei Nadelholz im Mittel sein für Rundholz:
d= (15 + 2,75 ]) em,
für Holz mit quadratischem Querschnitt die Quadratseite a = (10,6 + 1,94 7) em,
Diese Formeln ergeben bei grossen Höhen etwas grössere, bei kleinen
geringere Stärken als die Becker’schen Angaben.
Anhalt zur genauen Berechnung der Pfähle, sowie insbesondere auch der
aufgesetzten Joche, geben die weiteren Formeln bei Winkler und die Zer-
knickungs-Formeln, wobei man sich im gegebenen Fall nur darüber klar zu
werden hat, welche der an sich möglichen Ausbiegungsweisen eintreten kann.
Die üblichen Stärken für Jochholme liegen je nach der Grösse der Brücke
bei rechteckigem Querschnitt zwischen 0,24.0,3 und 0,36 .0,36'm,
Die Strassenbalken liegen nach Becker!) 0,75 bis 0,96 m von Mitte zu Mitte
und sind 0,3. 0,3 bis 0,3..0,36 m stark.2)
Fig. 210.
4
) Brückenbau S. 24.
1
2) Bei den Wegeunterführungen der Moselbahn liegen die B
alken 1m von Mitte zu Mitte.
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71
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