Der Brückenbau.
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Es kommen verdübelte Träger mit 2, 3 auch 4 Balken über einander vor.
Den Zwischenraum zwischen den Balken kann man = Y/ /}ioö der Höhe der einzelnen
Balken annehmen. Fig. 231.
Die Breite 8 der “Dübel ist, wenn d‘ die Höhe des Eingriffs in die Balker
bedeutet, nicht unter 5d zu nehmen. r)
Die Entfernung c muss bei normalen Dübeln mindestens c=ß-+9d oder,
nach V orstehendem, ce=14Jd, bei geneigten Dübeln c=9d sein 5) damit kein
Abscheren des Balkenholzes Ewischen den Dübeln stattfinde.
Weiter ist die Entfernung ce abhängige von der Druckfestiekeit des Holzes
und von der durch die Bolzen hervor gebrachten Reibung.
Hierfür entwickelt nl, die Formel:
e= c(o 0,77 + T4mf (3 ES
worin m die Anzahl der auf einen Dübel entfallenden Bolzen, f den Reibungs-
koöffizienten, b die Breite des Trägers, M das Moment, nach welchem die Träger-
höhe be stimmt; ist, Q die an der betreffenden Stelle herrschende Vertikalkraft
(Transversalkraft) und C eine Konstante bedeutet.
Für leichte Brücken kann m durchweg — n für schwere in der Mitte
ebenso, nach den Enden hin = 1 genommen werden.
f ist für zeitweilige Brücken = 0,5, für endgiltige = 0,25 zu setzen.
C ist für Träger mit 2 Balken = 2,14
„ ” ” ” 3 ” = 1,68
» D) ” „ „ — 1,05
für die mittlere und = 1,4 für die beiden äusseren ae zu setzen.
Da die Vertikalkraft an den Enden der Träger auf 2 Stützen am grössten
ist, muss die Entfernung ce dort am kleinsten sein. Man kann somit aus der
Winkler’schen Formel die unter gegebenen Verhältnissen an den Trägerenden
erforderliche Bolzenstärke berechnen, wenn man ce — der Minimalentfernung
(für normale Dübel) — 14 d setzt. Nimmt man z. B. einen Träger aus 2 Balken
mit gleichmässig vertheilter Belastung an, dessen Höhe — ae der Länge und
dessen Breite —?/, der Höhe der elnen Balken (also 5 = 0,75%') ist,
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während a =0,l. m=1 und f=0,25 gesetzt wird, so ergiebt sich 013.
v° )
Wenn die einzelnen Balken also z. B. 2*/,, stark sind, müssen die Bolzen an den
Trägerenden 31mm stark sein. Nach der Winkler’schen Entwickel ung (Heft I.
s.12 5) ist dies die wirkliche Bolzenstärke. Genau genommen, muss es aber
die Stärke des schwächsten Bolzenquerschnitts, also des Gewindekerns sein. Der
Bolzendurchmesser ergiebt sich dann, ungestauchte Bolzen voraussetzt, im vor-
liegenden Beispiel rd. 36 wm. In dem mittleren Theil des Trägers pflegt man
q —0,l1 zu nehmen. Und man kann dann. wenn man = wie üblich, als gleich-
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bleibend beibehält, aus der Formel die an jeder Stelle erforderliche Entfernung der
Dübel berechnen und demnach die Eintheilung bewirken.
Eine Abart der verdübelten Träger sind die sogenannten Klötzelholz»-
oder Knüppelbrücken, die besonders in Oesterreich zur Anwendung ge-
kommen sind. Diese Träger unterscheiden sich von den verdübelten durch die
sehr grosse Höhe der Dübel, die man hier Klötze nennt, und der Zwischen-
räume zwischen den einzelnen Balken. Man geht mit der Höhe der Klötze
bis zur 1 bis 1,2 maligen Höhe der Balken. Die Balken werden vielfach rund
und nur an den u beschlagen verwendet. Um die einzelnen
Balken zum Träger zu verbinden, werden zuweilen nicht Bolzen durch-
gezogen, sondern eiserne Bügel herumgelegt. Bei der erheblichen Höhe dieser
Träger ist für Querversteifung noch mehr als bei den verdübelten Trägern zu
sorgen.
1) Winkler, I, S. 161.
2) Winkler, S. 162
3) Heft I, S. 160.
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