Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

  
   
  
  
  
  
  
    
   
     
  
   
    
  
  
    
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
      
   
  
  
  
  
  
  
    
      
        
   
   
    
  
  
  
  
    
    
402 Der Brückenbau. 
von 2,071 m hölzerne Vertikalen und daneben senkrechte, eiserne Zugstangeı 
hinzu gefügt. 
Zur Verbesserung des Town’schen Systems, um es für provisorische Zwecke 
noch fernerhin anwendbar zu machen, empfahl Winkler, zu den gedrückten 
Streben stärkere Hölzer zu verwenden, welche mit Versatzung gegen die Gurte 
zu stemmen sind, und die Zugdiagonalen ebenfalls möglichst gut zu befestigen. 
Zu diesem Zweck müssen sie zwischen den Gurten hindurch gehen und 
ausserhalb versatzt werden. Durch die Knotenpunkte sind eiserne Schrauben- 
bolzen zu ziehen, um welche zweckmässig an den Berührungsflächen der Gurt- 
en: hölzer und Zug- 
u diagonalen guss- 
eiserne Scheiben 
gelegt werden, um 
die Abscherungs- 
festigkeit des 
Holzes besser aus- 
zunutzen. Solche 
Scheiben wurden 
in Amerika zu 
anderweiten Stoss- 
verbindungenvon 
Hölzern längst 
angewendet. !) 
Das einzige der amerikanischen Holz- 
fachwerk - Systeme, welches sich eine 
dauernde Anwendung auch in Europa zu 
erhalten gewusst hat, ist dasjenige von 
Howe.?) Allerdings wird dasselbe nicht 
ganz in Holz ausgeführt; denn es hat nur 
die Gurtungen, Druck- und Gegenstreben 
aus Holz, dagegen senkrechte Zugstangen 
aus Rundeisen. 
Wir skizziren als Beispiel, Fig. 240/241, 
die Elb-Brücke bei Wittenberge?) mit 
Fig. 241. 53,76 m Lichtweite und 56,49 m Weite von Mitte 
zu Mitte Pfeiler, sowie ferner die 20 m lichtweite 
Hauptöffnung der Efterlöd-(Strassen)-Brücke über 
den Langen in Schweden, Fig. 242/243. 
Die Gurtungen werden in der Regel aus 3 neben 
einander liegenden Hölzern, die Hauptstreben, aus 
2 in den Ebenen der äusseren Gurtungshölzer, die 
Gegenstreben aus einzelnen in der Ebene 
des mittleren Gurtungsholzes liegenden 
Hölzern hergestellt. Die Streben setzen 
:sich stumpf gegen Klötze aus hartem Holz 
oder gusseiserne Schuhe, welche in die 
ee Gurtungen eingelassen werden und durch 
= welche die meistens doppelt angeordneten 
eisernen Zugstangen, die oben und unten mit Gewinde und Mutter ver- 
sehen zu werden pflegen, hindurch gehen.*) 
Damit die Streben sich nicht seitlich auf den Klötzen verschieben müssen 
1) Z. £. B., 1862, Bl. 34. Fig. 3. 
2) Man baute nach dem System Howe noch vor kurzem auf den Eisenbahnlinien der Ver- 
einigten Staaten Amerikas die meisten Brücken, deren Liehtweite 45,75 m nicht übersteigt. 
Lavoinne et Pontzen, Ch. d. f. eu Am. Th.I. 8.118, 
®, Samml. v. Zeichn. aus d. Wasserbau v. Stud. d. Bauakademie z. Berlin. Winter 52/5: 
und Z. f. B. 1852. 8. 62. 
*) Bei einer Brücke bei Ore hill nahe Salisbury, Connecticut, welehe Lavoinne et Pontzen 
(Th. I, S.118) (nach dem Manual von Vose) mittheilen, bestehen die Gurtungen der 39m Licht- 
weite überspannenden Träger Syst. Howe aus je vier neben einander liegenden Hölzern, welche 
in der unteren Gurtung durch eiserne Platten gestossen werden. (Fig. 244—246). 
Andere Stossverbindungen hölzerner Zuggurtungen, die ein Nachspannen ermöglichen, da- 
durch aber künstlich geworden sind, geben Lavoinne und Pontzen (I. Bl. 16. Fig. 15—18). 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
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