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höhlt sind. Im Winter kann zum Losbrechen auch frierendes Wasser benutzt
werden.
Alle diese Arten der Lösung festen Gesteins findet man heute fast nur
noch in Steinbrüchen oder bei Lösung ganz kleiner Mengen. Für grössere Ein-
schnitte in Fels sind sie fast vollständig durch das Sprengen, Schiessen
mittels Pulver oder anderer Sprengstoffe verdrängt.
Ausgedehnte derartige Arbeiten mit Maschinenbetrieb bilden einen wich-
tigen Abschnitt: Bohr- und Sprengtechnik des Tunnelbaues. Ihre eingehende
Besprechung würde hier zu weit führen, es möge daher bezüglich derselben auf
die Sonderwerke !) verwiesen und hier nur der Theil kurz besprochen werden,
welcher für die eigentliche Erdarbeit, d. h. die. Herstellung von Felseinschnitten
Bedeutung hat: das Bohren und Sprengen mit Handbetrieb.
Der stählerne oder verstählte Bohrer ist als Kronenbohrer oder Kreuz-
meissel ausgebildet, dessen Schneide einen Schneidenwinkel von 30° bis 70° je
nach der Härte des Gesteines erhält. Die Schneidenbreite beträgt das ?/, bis
4/, fache des Durchmessers, in weichem Gesteine erhält die Schneide gewölbte,
in hartem gerade Gestalt. Die obere Bahn wird zweckmässig durch einen um-
gelegten schweisseisernen Ring vor dem Aufspalten unter den Schlägen des
Fäustels geschützt.
Der Bohrfäustel, ein Hammer mit zwei stumpfen Bahnen wird von einem
Manne bis 4,5kg Gewicht, von zweien bis 7,5kg und von dreien bis 10%s ge-
führt. Nach jedem Schlage wird der Bohrer angehoben und etwas gedreht, dem
Bohrloche wird Wasser zugeführt. Nach einer Reihe von Schlägen (Schauer)
wird der Bohrschlamm mittels des Krätzers, Raumlöffels, nach Ausheben
des Bohrers beseitigt; es ist dies eine dünne Eisenstange, an deren eines Ende
ein ganz flacher, kreisrunder Löffel von etwas geringerem Durchmesser als der
des Bohrloches angeschmiedet ist, während das andere Ende behufs Befestigung
eines Wischlappens zum Austrocknen und Reinigen des fertigen Loches um-
gebogen ist.
In das fertige Loch wird die Patrone mit der Sprengladung in Blech-
kapsel oder wasserdicht getränkter und gestrichener Pappe, bei Dynamit mit
Zündpille eingesetzt, nachdem die Zündschnur (Bickford, Rziha) oder der Draht
für elektrische Zündung daran befestigt ist, und nun wird die Patrone mit dem
Besatze bedeckt — Sand, Lehm, weicher Thon — der mittels des Ladestocks
— rundes Holz mit Längsrille für die Zündschnur oder den Draht — unten
erst lose, nach oben immer fester eingestampft wird. Allzu unelastischer Besatz
wird leicht ausgeworfen.
Die Löcher sollen thunlichst in unzerklüftetem Gesteine sitzen, weshalb die
Stelle für das Bohrloch durch Anschlagen sorgfältig gewählt werden muss, ins-
besondere soll der Sprengsack, der Theil des Loches, der die Patrone aufnimmt
in vollem Gesteine sitzen. Das völlig gerade, runde Loch wird in schräger
Richtung in das Gestein gearbeitet, so dass der winkelrechte Abstand des Loch-
bodens von der Aufsenfläche — ‚die Vorgabe, das Vorgeben — etwa ®/, der
Bohrlochtiefe beträgt, die der Gesteinsart entsprechende günstigste Neigung wird
durch Versuche bestimmt. Die Winkelrechte auf die Lochrichtung im Loch-
boden errichtet, nach der in der Regel annähernd das Auswerfen erfolgt, soll
bis zum Ausschneiden aus der Aufsenfläche nicht länger sein, als das Bohrloch
(felbst. Die zulässige Tiefe des Bohrloches vergrössert sich, wenn man gegen-
über dem Ende des Bohrloches einen nicht zu kurzen Schrämmspalt während
des Bohrens einarbeitet, dessen Grund von der Winkelrechten zur Bohrloch-
richtung im Grunde des Loches getroffen wird, da dieser Spalt das Auswerfen.
erleichert.
Kurzklüftiges, zähes Gestein verlangt 25 bis 30cm tiefe, 2,50m bis 3,5em
weite Löcher, in grobklüftigem, wenig zähem Gesteine mache man sie 30em bis
40 em tief und 2 bıs 3em weit, in festem Gesteine 40 bis 60°m tief und 1,60°m
bis 2m weit. Pulverladung füllt etwa !/; bis höchstens 0,45 der Tiefe des
Bohrloches, Dynamit erheblich weniger.
Das Abfeuern einer grösseren Zahl in einer Reihe gesetzter Sprenglöcher
1) Der Tunnelbau. Lehrbuch von Dolezalk. Hannover, Hellwing’sche Hofbuchhandlung