Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

   
Fig. 15. 
  
  
  
  
   
Lösung des Bodens. 37 
dazu den Gegendruck liefert; für Stösse und kleinere Hindernisse bildet der 
Zylinder ein Dampfkissen; beim Antreffen zunächst unüberwindlicher Hinder- 
nisse wird erst der Kolben etwas in den Zylinder gedrückt; dann weicht aber 
der Krahnausleger zurück und gestattet der Schaufel, das Hinderniss vorläufig 
zu umgehen. Die Hebekraft ist lediglich die der Kette. 
Mafse, Gewichte und Leistuugen. Der Inhalt des Schaufel- 
oefälses beträgt für schweren Boden, — auch gesprengter und zerkleinerter 
Fels kann mit dieser Maschine geladen werden —, 0,5 bis 0,75cbm, für mittlere 
Bodenarten etwa 1,0ebm und für leichten Boden 1,2 bis 1,5 ebm,. Das Gewicht 
schwankt je nach Bauart und Zweck zwischen 10 und 35t; ersteres ist das Ge- 
wicht des in Fig. 14, letzteres dasjenige des in Fig. 15 dargestellten Gräbers. 
Die Bedienng und die Versorgung mit Fördergefäfsen erfordert bei 
10 Pferdekräften je nach Art der Arbeit 9 bis 16 Mann und 1 bis 2 Pferde, 
auf der Maschine selbst ist ein Heizer und ein Führer nöthig. 
Die Leistung beträgt bei 10 Pferdekräften in 10 Arbeitsstunden etwa 
600 Füllungen, d. h. je nach der Bodenart etwa 250ebm bis höchstens 1350ebm; 
doch wird nach Angabe der Bauanstalten eine Leistung von mehr als 900cbm 
nur unter den günstigsten Verhältnissen und ausnahmsweise erreicht. Man 
kann unter mittleren Verhältnissen eine Leistung von 3,0°bm auf die stündliche 
Pferdekraft rechnen, welche jedoch auf etwa 1,7ebm sinken und auf etwa 17cbm 
steigen kann. 
Die Arbeitsmafse steigen für die grössten derartigen Maschinen auf 6m 
Anschnittshöhe und 6m beiders seitige Ausladung; für ewöhnlich wird schon 
wegen aer Gefahr des Einsturzes eine Anschnittshöhe von 4,5 m nicht über- 
schritten werden; der Gräber Fig. 14 schüttet noch 3m hoch aus und gräbt 4,6 m 
weit von der Mittellinie nach jeder Seite. Diesen in England und Amerika 
beinahe ausschliesslich verwendeten Schaufelgräbern stehen die in Deutschland 
und Frankreich ebenso überwiegenden 
3. Kettengräber, Trockenbagger, Excavateure, 
gegenüber, deren Dampfmaschine eine ohne Unterbrechung umlaufende gewöhn- 
liche Baggerkette mit Eimergefälsen betreibt. Die Baggerleiter liegt entweder 
von der Maschine aus schräg nach unten, um unterhalb des Maschinengleises, 
oder schräg über der Maschine, um in Höhe des Gleises und über diesem zu 
arbeiten; im ersteren Falle arbeitet der untere Kettenzweig mit nach unten 
auskippenden, unten offenen Eimern, im letzteren der obere mit überkippenden, 
unten geschlossenen Eimern. Die Eimerleiter kann mittels Krahnauslegers und 
Winde durch Drehung um den oberen Turas mit dem unteren Ende "gehoben 
und gesenkt werden, so dass die Arbeit in verschiedenen Höhen möglich ist. 
Die Fördergefässe stehen in langen Zügen, — etwa 30 Wagen von je 
ächm Fassung —, neben der Maschine “oder auch unter ihr in einer Durchfahrt 
des Maschinengerüstes, und der Gräber bewegt sich, je nach dem von der 
Bodenart bedingten Wirkungsgrade, schneller oder langsamer selbsthätig an 
bezw. über dem Zuge hin, so dass dieser von den abstürzenden Massen grade 
gefüllt wird. Um keinen Boden in die Lücken zwischen den W agen fallen zu 
lassen, ist in der Schüttrinne eine vom Führer zu stellende Klappe so ange- 
bracht, dass das Abstürzen plötzlich von einem zum anderen Wagen übergeleitet 
werden kann. 
Alle Bewegungen; die Fortbewegung, die Bewegungen der Kette, die 
Höhene instellung der Leiter und die Stellung der Schüttklappe geschehen durch 
eine Maschine von einem Punkte aus durch den Führer. 
Die wesentlichen Eigenschaften dieser Gruppe von Grabmaschinen sind .die 
folgenden: 
Angriffsart. Der Angriff erfolgt unter in und über der Höhe des Auf- 
stellungsgleises, und zwar unterhalb je nach der Stellung der Leiter in mehr 
oder weniger flacher, nicht nachstürzender, ziemlich ebener Böschung, die nicht 
viel Nacharbeit bedarf, in und oberhalb der Gleishöhe dagegen in einer an- 
nähernd kreisförmigen, "oben steiler als im natürlichen Böschungswinkel stehenden 
Böschung. Hiernach können sich grundsätzlich auch die Grabmaschinen dieser Art 
ihren Weg selbst frei graben; da sie jedoch fast alle nur mit seitlicher, fester 
     
   
  
   
    
  
  
   
    
   
   
    
   
  
  
   
   
     
    
    
  
     
    
    
    
   
     
    
    
    
    
   
    
   
    
   
   
   
   
	        
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