Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
  
    
   
  
   
  
   
   
  
    
  
   
   
  
   
    
   
    
Erdarbeiten. 
4. Vergleich der Schaufelgräber mit den Kettengräbern. 
Aus vorstehendem ergiebt sich, dass die Kettengräber namentlich für grosse 
Arbeiten selbst in schwerem Boden bei einigermafsem gleichmäfsigem Gefüge des 
letzteren den Schaufelgräbern namentlich in ebenem Gelände erheblich überlegen 
sind, wo die Anlage ausgedehnter und starker Fördergleise keine Schwierig- 
keiten macht, oder solche wenigstens mit vergleichsweise geringen Vorarbeiten 
herzustellen sind. Es wird dann beinahe ausschliesslich Arbeit nach unten vom 
Einschnittsrande aus gewählt. Muss der Einschnitt in mehreren Förderge- 
schossen ausgehoben werden, so bleibt, abgesehen vom obersten, unter der letzten 
Gleislage eine Bank stehen, welche dann während des Angriffes des nächsten 
Geschosses weggearbeitet werden muss, entweder mit der Hand, oder mit Ar- 
beit mittels der kurzen Leiter, beim Vasset’schen Gräber mit derselben Maschine 
die auch nach unten gräbt. In Deutschland und Frankseich sind diese Maschinen 
ausschliesslich in Gebrauch. 
Die Schaufelgräber sind dagegen am Platze wenn es sich um die Auf- 
schlitzung enger Einschnitte von bedeutender und stark wechselnder Tiefe 
in ungleichartiger Bodenart und stark welligem Gelände handelt, wo die für 
den Kettengräber erforderliche gute Gleisanlage oberhalb des Einschnittes auf 
S:hwierigkeiten stöfst oder unmöglich ist. Diese Art der Grabmaschine wird 
in England und Amerika meist vorgezogen, obwohl z. B. am Seekanale von 
Manchestes auch Kettengräber mit bestem Erfolge neben Schaufelgräbern 
thätig sind.) 
b. Kosten der Bodenlösung. 
Die Tabelle auf Seite 45 giebt die Kosten, welche in neuerer Zeit, — beim 
Bau der Venlo-Hamburger Eisenbahn —, für das Lösen der verschiedenen 
Bodenarten aufgewendet sind. 
c) Kosten für Grabmaschinen. 
Bei zwei älteren Verwendungen des Schaufelgräbers hat sich Folgendes 
ergeben: Mit einer 10 pferdigen Maschine wurde in einem 6,7 tiefen Ein- 
schnitte von im ganzen 2475cbm Inhalt bei 175 cbm täglicher Durchschnitts- 
leistung 1 ebm sehr zähen braunen Thones, ausschliefslich Verzinsung, Werth- 
minderung und Ausbesserung des Gräbers zu 0,93 M. gelösst, während Hand- 
arbeit unter gleichen Verhältnissen 1,21 M. gekostet hätte. (Institution of Civil 
Engineers. 1878. Paper No. 1566. West-Lancashire Eisenbahn). 
Beim Aushube eines Bahnhofes von 38200 ebm kostete die Lösung von 
| cbm zähen Thones mit einem Dunbar & Ruston Gräber ohne Verzinsung und 
Werthminderung desselben 0,53 M. 
Bei neueren Arbeiten sind mit dem Schaufelgräber die nachfolgenden Er- 
vebnisse erzielt, in denen Verzinsung, Tilgung und Ausbesserung nicht ent- 
halten sind. 
  
Inhalt 
       
| | |  Täglicke | Kosten 
a ita atz | I anar | Y > | - 3 bs T 
Arbeitsplatz Bodenart | des Schaufel | Leistung | für 1] ebm 
| cbm cbm | M 
Dock | Thon | 0,75 3u2 0,17 
: | mit Findlingen | | 
Bahneinschnitt Kalk mit 0,96 | 383 | 0,28 
| Feuersteinlagern | 
Hafen | Thon | 0,75 504 | 0,33 
Dock Harter | 1,15 720 | 0,22 
|  rother Mergel | | 
| i 1,15 567 0,28 
” ’ 
1) Ueber andere, weniger gebräuchliche Grabmaschinen, sowie einige Leistungen der 
sben beschriebenen siehe: Hottenrot. Zeitschrift für Baukunde 1882, Seite 405. 
  
versc] 
1 Loser 
2|Ackert 
3|Fester 
4 Leicht 
5 Sandig 
6.Grand: 
7Schwe 
| Grai 
9 Leicht 
8Schwe 
mig: 
10 Grobe: 
11 Fester 
Tho 
12 Trock: 
13/Nasses 
14 Kleint 
| Stei 
| hacl 
15/Kreide 
| Kre 
16 Lose 
(bur 
17 Feste 
(Ke 
18 Felsen 
Spit 
19 Felsen 
zu: 
20 Felsen 
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21 Musch 
| leicl 
22 Desgle 
23 Dichte 
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24 Desglı 
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25 Bunte 
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26 Desgl. 
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