Full text: Über ein zum weissen Yajus gehöriges phonetisches Compendium, das Pratijnâsûtra

  
   
96 WEBER: über ein zum werlsen Yajus 
als Rehe (rehartig flink). Wenn sie uns hierbei stets eben nur in ihrer 
Gesammtheit vorgeführt werden, so treten sie dagegen in den Texten 
der Ritualperiode (Brähmana wie Sütra) vielfach auch vereinzelt auf. 
Und zwar finden sich zunächst mehrfach specielle Versuche zur Erklä- 
rung ihrer Gesondertheit und ihres gegenseitigen Verhältnisses dabei, da- 
für dafs sie, obschon verbunden, doch verschieden wirken (681.:7,5, 2,62); 
insbesondere zur Begründung ihrer allmähligen Gradation, und speciell 
zur Motivirung des Übergewichts, welches dem Daumen über die 
übrigen vier Finger zukömmt. Die Daumen sind die Männer, die Finger 
die Frauen, heifst es im Cat. 10,1,1,8. Und specieller in 7's. 6, 1, 9, 5. 
„Sie (die Finger) haben verschiedene Kräfte, zu allen aber biegt man 
den Daumen hin, drum hat er ebensoviel Kraft wie alle übrigen; wenn 
man gleichzeitig mit allen Fingern die soma-Stengel aufmessen wollte, 
würden die Finger zusammengewachsen entstehen, man messe daher je 
mit einzelnen Fingern auf!, drum werden sie getheilt gebildet?.“ — An 
einer andern Stelle (Odrkh. er. 16, 24, 1-11) wird ihre Reihenfolge im Ein- 
zelnen mit der entsprechenden der stoma, resp. Tage, bei einem fünf- 
tägigen soma-Opfer in Bezug gebracht; sie werden dabei nicht besonders 
benannt, sondern nur durch „dieser hier,“ also durch direkte pantomi- 
mische Hinweisung (abhinayena) bezeichnet, womit denn eben offenbar 
die ursprünglich rein mündliche Überlieferung des betreffenden Textes 
eo ıpso bedingt ist?: „dieser hier (der Kleinste) entspricht dem trivrst 
(aus neun Versen bestehenden szoma, resp. dem ersten Tage, an welchem 
nur dieser stoma zur Anwendung kommt), dieser hier (der Finger dane- 
ben) dem pancadaga (aus 15 Versen bestehenden stoma, Tag 2), dieser 
hier (der Mittlere) dem ekavimga (aus 21 Versen bestehenden stoma, Tag 
  
ı nach der Parallelstelle im Catap. 3, 3,2,13 und Käty. 7,7,14-18 findet das erste 
Aufwerfen mit allen Fingern statt, bei den folgenden Malen läfst man je einen Finger 
resp. je immer einen Finger mehr, aus, zuerst den Daumen, dann ihn und den Zeige- 
finger ete. Mit dem Kleinsten fafst man zweimal zu, und steigt dann wieder aufwärts; 
beim zehnten Male nimmt man eine ganze Handvoll. 
? tasmän nändviryd angulayah, sarvdsv angushtham upa ni grihndti, tasmdt samdvad- 
viryo 'nydbhir angulibhis, tasmdt sarvd anu sam carati; yat saha sarvdbhir mimita sawtlish- 
ta angulayo jäyerann; ekaikayo 'tsargam mimite, tasmdd vibhaktd jdyante. 
3 vgl. hierüber das bereits in meiner Abhandlung „die neueren Forschungen über 
das alte Indien“ (1854), resp. in den Ind. Skizzen (1857) pag. 18 Bemerkte. 
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
     
  
     
	        
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