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Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen.
Annahme unendlicher Pleuelstangenlänge wiedergibt. Das Einlaßventil schließt erst
in Punkt 5, so daß auf dem Wege 45 Gemisch nachgeladen wird. Im Schwach-
federdiagramm Abb. 67 sind diese Vorgänge nochmals dargestellt. Wirksame Nach-
ladung des Zylinders unter höherem Druck würde gegenüber der normalen Viertakt-
maschine — ohne Leistungssteigerung, siehe S. 254 — eine Vergrößerung des Verbren-
nungsraumes bedingen. Die Füllung des Zylinders, auf Gemisch von atmosphäri-
schem Druck bezogen, wird durch Fortsetzung der Verdichtungslinie bis zur atmo-
sphärischen Linie festgestellt, wie in Abb. 67 punktiert angegeben; sie beträgt im
vorliegenden Fall 85%. Der weitere Arbeitsvorgang — Verdichtung, Zündung,
Ausdehnung — ist derselbe wie bei Viertaktmaschinen.
Die konstruktiven Mittel zur Durchführung des Verfahrens sind aus Abb. 68
ersichtlich. Für die Steuerung der Auspuffschlitze durch den Kolben muß dessen
Länge gleich der (Hublänge minus Schlitzweite) sein. Zur möglichst vollstän-
digen Verdrängung der Abgase aus dem Zylinder ist die Spülluft gleichmäßig über den
Zylinderquerschnitt unter Vermeidung von
ee Strömungsschatten zu verteilen, eine Forde-
\ | far rung, die durch die seitliche Anordnung der
| Ventile nur schwer zu erfüllen ist und sorg-
fältigste Ausbildung der Begrenzung des Ver-
Gemeinsgh brennungsraumes nötig macht!). Da die Drucke
Kompr.\ in den Ladepumpen mit dem Quadrat der Ge-
—##— Auf schwindigkeiten in den Ventilquerschnitten
S=%”%’ zunehmen, so sind die Ventile mit großen Quer-
a z V Br schnitten auszuführen, Die bedeutende Masse
e im Arbeitszylinder und kurze Eröffnungszeit der Ventile, die von
| der mit gleicher Winkelgeschwindigkeit wie
en ö anal die Maschinenwelle sich drehenden Steuerwelle
nn gesteuert werden, verursachen das Auftreten
925V- — starker Beschleunigungskräfte im Steuerungs-
Abb. 67.. Schwachfederdiagramm mit Aus- gestänge, so daß mit Rücksicht auf diese Ver-
pufi- und Spülvorgang. hältnisse der Umlaufzahl eine obere Grenze
von 2 = 100 Uml./min gesetzt wird. Große
Zweitaktgasdynamos werden aus diesem Grunde als Tandemmaschinen gebaut, wo-
bei die Unterteilung der Leistung auf zwei Zylinder den Vorteil kleinerer Ventile
und dementsprechend geringerer Massenkräfte gewährt.
Da das Gemisch schon bei geöffneten Auspuffschlitzen eingeführt wird, so liegt
die Gefahr vor, daß ein Teil des Gemisches durch die Schlitze unverbrannt entweicht.
Der Zylinder ist deshalb für normale Leistung so zu bemessen, daß zwischen dem Ge-
misch und den Auspuffschlitzen eine Spülluftschicht als Trennungswand bleibt, d.h.
der Zylinder wird nicht voll gefüllt, wie auch in Abb. 68 angedeutet ist. Diese Tren-
nungswand zwischen den heißen Abgasen und dem frischen Gemisch ist auch mit
Rücksicht auf Frühzündungen, verursacht durch Mischung der frischen Ladung mit
den heißen Abgasen, nötig.
Es muß sowohl die Diffusion von Spülluft und Gemisch im Zylinder als auch im
Raum über dem Einlaßventil vermieden werden, was im ersteren Fall durch kleine
Strömungsgeschwindigkeiten, die eine schärfere Schichtung ermöglichen, im letzteren
Fall besonders wirksam erreicht wird durch Anordnung besonderer Gasventile — siehe
Abb. 68, 125, 126 und 127 —, deren Anordnung aber genaue Gleichheit von Luft-
und Gasdruck erfordert, da bei höherem Gasdruck das Gas durch die Spülluft hin-
‘) Die Reading Iron Works legen bei den von ihnen gebauten Illmer-Zweitaktgasmaschinen
die Einlaßventile konzentrisch um die Kolbenstange, wodurch zwar die Ausspülung verbessert, anderer-
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seits die Zugänglichkeit der Ventile verschlechtert, der Ventilantrieb verwickelt wird.
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