134 Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen
sind auf 8. 431#ff. behandelt. Vorher muß der Glühkopf angewärmt werden, was meist
durch eine Heizlampe geschieht, die in der Ausführung den bekannten Lötlampen
gleicht.
Schnelleres Anwärmen wird durch Einsetzen einer Thermitpatrone in den Glüh-
kopf oder durch Einführen von verdichtetem Blaugas erreicht. An die Blaugas-
flasche mit Druckminderventil, durch das die Flamme eingestellt werden kann, wird
mittels Gummischlauch eine Heizpistole angeschlossen.
Ausführungsformen. Abb. 139 zeigt eine Zweizylindermaschine der AEG Berlin,
die Glühkopfmaschinen mit folgenden Abmessungen und Verbrauchsziffern baut.
Zahlentafel 7. AEG-Glühkopfmaschinen.
Einzylinder Zweizylinder
—— —a:
DD: une nen mm 200 230 275 325 230 275
Enbatsesı ee een mm 210 250 290 350 250 290
Dorner. een 450 400 375. 350 400 375
Narmsle Leistung... . „en ar nen PSe 13 L7 28 43 34 56
Vorübergehende Höchstleistung . . . . . . - PSe 14 18 30 45 36 60
Brennstoffverbrauch bei 10 000 keal/kg . . .» g/PSeh 29 285 265 255 280 260
Schmierölverbrauch . . : .... + - ; g/h 120 150 230 350 300 450
Kurbelgehäuse und Sockel sind bei kleineren Maschinen aus einem Stück ge-
gossen und durch Schilde abgeschlossen. Bei größeren Maschinen und bei allen
Zweizylindermaschinen wird eine besondere
Grundplatte vorgesehen. Der Zylinder, mit der
Laufbuchse aus einem Stück bestehend, wird
auf das Kurbelgehäuse aufgeschraubt.
Die einfache Form des Verbrennungsraumes
ist aus Abb. 139 zu ersehen. Der Glühkopf, der als
möglichst einfacher Drehkörper auszubilden ist,
wird durch einen Spannring und Stiftschrauben
gegen den oberen Flansch des Zylinderdeckels
angepreßt, die Abdichtung wird metallisch, durch
Klingerit oder Kupferasbest bewirkt. Die den
z | Glühkopf umgebende Haube, die dessen Ab-
ION ' kühlung verhindern soll, wird mit je einer Öff-
Abb. 140. Spülluft-Ansaugeventilder AEG nung für die Beobachtung und das Anwärmen
mit Krümmer zum Hohlraum des Ma- versehen. Der Zylinderdeckel trägt einen Halter
schinengestells. Maßstab 1:8. für die Heizlampe.
a = Blattfedern. b = Leisten.
Die an jeder Seite angebrachten Spülluft-
klappen werden als etwa 3 mm starke Lederklappen, die durch Spiralfedern an den
Sitz gezogen werden, oder als Blattfedern aus Metall ausgeführt, Abb. 140. Mehr als
200 mm Unterdruck sollen zur Eröffnung der mit möglichst großem Querschnitt aus-
zuführenden Klappen nicht nötig sein. Eine Gußhaube schützt das Ventil und
wirkt gleichzeitig als Schalldämpfer, häufig wird die Luft aus Hohlräumen des Ge-
stells angesaugt.
Bei der Ausführung der Klappen nach Abb. 140 sind die Blattfedern, um ihren
Drehpunkt nicht durch Bohrungen zu schwächen, auf der Ventilplatte mit Leisten
festgeklemmt. Nach Abnahme der Platte wird das Kurbelzapfenlager bequem zu-
gänglich.
Das Kurbelgehäuse wird nach außen hin durch einen Rotgußring abgedichtet,
der vom Kurbelarm mitgenommen und durch Federdruck gegen die Innenwand des
Lagerschildes gedrückt wird. Zwischen der Durchtrittsstelle der Welle und dem Lager
ist ein Spielraum vorzusehen, damit durch Undichtheit entweichende Spülluft nicht