4 Gemeinsame Grundlagen.
teile angreifende Schwefelsäure entstehen. Diese Gefahr liegt hauptsächlich in der
Auspuffleitung vor, da der während der Verbrennung im Zylinder entstehende
Wasserdampf sich in diesem nicht niederschlägt. Anfressungen der Lauffläche
werden nur dann möglich, wenn durch Undichtheiten Wasser aus den Kühlräumen
oder aus der Kolbenkühlvorrichtung in den Zylinder gelangt. Schwefelhaltige Ab-
gase, die z. B. infolge Undichtheit des Kolbens oder der Auspuffleitung entweichen,
sind vom Verdichter der Dieselmaschinen fernzuhalten, da durch das Ansaugen
derartiger Abgase Anfressungen durch das entstehende saure Kondensat verursacht
werden. Um die schwefelhaltigen Gase aus der Maschine vor dem Stillstand zu ent-
fernen, wird empfohlen, die Maschine vor dem Stillsetzen mit Leichtöl von geringerem
Schwefelgehalt zu betreiben.
Der Wassergehalt beträgt bei Petroleumgasöl etwa 0,5, bei Steinkohlenteer-
öl 1%. Bei größerem Wassergehalt wird der Heizwert der Öle vermindert, die Zün-
dung erschwert und die angegebene Entstehung von H,SO, verursacht. Ganz geringe
Mengen von Wasser im Treiböl oder in der Verbrennungsluft können günstige kata-
lytische Wirkung ausüben. Glühkopfmaschinen, in die bei größerer Belastung Wasser
eingespritzt wird, vertragen größere Wassermengen, da die zur Entzündung nötige
Temperatur durch Glühwände, nicht durch den Zylinderinhalt aufgebracht wird.
Sehr schädlich wirkt salzhaltiges Wasser, das zur Bildung von Krusten nament-
lich am Auspuffventil, zu Ablagerungen an den Zylinderwandungen und zum Fest-
setzen der Kolbenringe führt.
Asphaltstoffe sind sauerstoff- und schwefelhaltige Kohlenwasserstofie, die
sich in rohen Erdölen und deren Verbindungen rußfrei verbrennen lassen, während
sie in Steinkohlenteeren und Steinkohlenteerölen nicht vollständig verbrennen und
krustenartige Koksablagerungen im Zylinder bilden. Asphalthaltige Öle sind vor
der Verbrennung in der Maschine anzuwärmen.
Paraffin, das sich aus 85% C und 15%, H zusammensetzt, ist ein Bestandteil
des Braunkohlenteeröls; Vorwärmung des Öles durch die Auspuffgase oder das warme
Kühlwasser verhindert Erstarren der Öle in der Kälte infolge Ausscheidens des Paraf-
fins, dessen Schmelzpunkt zwischen 30 und 60° liegt.
Kreosote oder saure Öle, ebenfalls ein Bestandteil des Braunkohlenteeröls,
werden biszu einem Gehalt von 8 bis 12% anstandslos in der Maschine ertragen. Da
der Sauerstoffgehalt der sauerstoffhaltigen Verbindungen nicht aktiv auftritt, son-
dern den Wasserstoff bindet und für die Verbrennung wertlos macht, so verbrennen
diese Verbindungen schwerer als reine Kohlenwasserstoffe. Kreosotöle, d.h. Braun-
kohlenteeröle mit hohem Kreosotgehalt (40 bis 60%), lassen sich in der Dieselmaschine
nicht verbrennen und werden nur als Heizöl verwendet.
Naphthalin und Anthrazen sind Bestandteile des Steinkohlenteeröls, die bei
tieferen Temperaturen ausscheiden. Bei 8° C Temperatur dürfen Steinkohlenteeröle
keine Ausscheidungen (Naphthalin) zeigen. Die Vorwärmung ist, wie bei Paraffin er-
wähnt, durchzuführen.
Rückstände im Zylinder bestehen — soweit der Brennstoff in Frage kommt —
meist aus Kohlenstoffabscheidungen (Koks) des Treiböles und aus kohlenstoffreichen
Zersetzungsprodukten. Diese Rückstände bilden leicht Krusten, durch die Düsen-
bohrungen usw. verstop‘t werden.
Aschegehalt. Auch Öle, die durch feine Filter hindurchgegangen sind, ent-
halten häufig noch Asche. Nicht geklärt ist, ob die größere Abnutzung der Kolben-
ringe und Laufflächen der mit Rückständen betriebenen Maschinen auf Asche oder
koksartige Ablagerungen oder beide zurückzuführen sind. Der Gehalt an unverbrenn-
baren Bestandteilen soll bei guten Treibölen 0,05% nicht übersteigen.
Chemische Struktur. Die in den Treibölen enthaltenen Kohlenstoffverbindungen
zeigen entweder ‚„kettenförmige‘ oder ‚„ringförmige‘ Bindung der Atome im Molekül.
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