Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

Gemeinsame Grundlagen. 
Als einige der wichtigsten homologen Reihen der aromatischen Kohlenwasser- 
stoffverbindungen seien erwähnt: 
  
  
  
CnHen-6 CnHan-ı2 | CnH2n-14 | CnHan-ı8 
Benzol C,H, Naphthalin C,oHs | Diphenyl C,>Hıo | Anthrazen C,H 
Toluol C,H, MethylnaphthalinC,„H;. | Diphenylmethan Cj3H33 | Phenantren C,H, 
Xylol C,H,o | | 15 Aa 
Verhalten, Eigenschaften, Bestandteile. Die Verdampfungskurven, Abb. 3, 
die auf Grund von Siedeanalysen gewonnen werden, enthalten zu den Temperaturen 
als Abszissen die bei atmosphärischem Druck verdampften Raumteile der Öle als 
Ordinaten. Flacher Verlauf der Kurven läßt auf ungleichmäßige Zusammensetzung 
der Öle aus leichten und schweren Kohlenwasserstoffen schließen. 
Bei Versuchen in der Bombe folgt auf die Verdampfung die pyrogene Spaltung 
der komplizierten - Moleküle des Öldampfes in einfache Bestandteile, wobei Ölgas 
% entsteht. Abb. 4 gibt bezüg- 
8 f es liche Versuche von K. Neu- 
80 £ SS rer mann wieder; die Teilvolu- 
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,„ und v, der Ölgase 
und der Oldämpfe sind in 
Abhängigkeit von der Tem- 
| | peratur wiedergegeben. Wie 
20 70 20 240 280 320 360 #00°C ersichtlich, tritt bei den 
Abb. 3. Verdampfungskurven. Braunkohlenteerölen die Öl- 
gasbildung bei tieferen Tem- 
peraturen als bei den Stein- 
kohlenteerölen ein. 
Sehr anschaulich .hat 
60 mina © 
40 
Phenol. 
    
20 
Veıchtes Benzin 
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h ol Rieppel diesen Vorgang in 
por 2. V.d.I. 1907, 8. 613f., dar- 
| ‚| Dieselmoro gestellt. ‚Außerdem wird man 
UBE E30 DT 00 OR VE u ed sich vorstellen können, daß 
Abb. 4. Teilvolumina der Ölgase und Öldämpfe. der Angriff an einer langen, 
häufig verzweigten Kette 
leichter erfolgen kann, daß von dieser leichter Atome und Atomgruppen abgespaltet 
werden, wodurch die Verbrennung begünstigt wird, als dies bei einem in sich ge- 
schlossenen Ring oder zusammengesetzten Ringgruppen, wie Anthrazen, Naphthalin 
usw., möglich ist, da der Ring gewissermaßen erst durch große Hitze gesprengt 
werden muß. Der Sauerstoff der Luft kann nicht ohne weiteres zu den einge- 
schlossenen Kohlenstoffatomen des inneren Kernes gelangen, und erst wenn durch 
Verbrennung des äußeren, wasserstoffhaltigen Teiles eine große Hitze erzeugt ist, 
kann der Rest verbrennen, und zwar rasch und explosionsartig.‘“ 
Rieppel kam zu der noch heute geltenden Schlußfolgerung, daß der aus der 
Elementaranalyse festgestellte Wasserstoffgehalt insofern für die Beurteilung eines 
Treiböles von grundlegender Bedeutung ist, als aus diesem auf das Vorhandensein 
bestimmter Mengen aliphatischer bzw. aromatischer Kohlenwasserstoffe geschlossen 
werden kann. 
Aus den Beobachtungen Rieppels wurde gefolgert, daß Treiböle um so mehr 
für die Verwendung in der Dieselmaschine geeignet sind, je mehr Ölgas bei niedriger 
Temperatur und niedrigem Druck entsteht und je gleichmäßiger die Ölgasbildung 
vor sich geht. Man stellte sich den Vorgang in der Dieselmaschine so vor, daß bei 
Einführung des zerstäubten Brennstoffes in die hochverdichtete Luft zuerst Ver- 
dampfung, dann Zersetzung und hierauf Verbrennung stattfand. Bei Steinkohlen- 
     
  
   
   
    
   
  
  
     
     
    
    
    
   
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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