Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

   
  
  
   
    
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
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198 Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen. 
dadurch gegeneinander, der Nadelkegel auf den Düsensitz gepreßt. Die dargestellte 
Feder hat lediglich den Zweck, die Lage dieser Teile bei fehlendem Öldruck zu 
sichern. Der Sicherheitsregler verdreht, wenn er in Tätigkeit tritt, ein Exzenter g, WO- 
bei sich ein Anschlag des senkrechten Hebels h gegen das Ende der Nadel legt und diese 
geschlossen hält, während die mittlere Spindel b ihre gesteuerte Bewegung fortsetzt. 
Die Schubkurve ; am Hebel / dieser Steuerung arbeitet mit der Rolle am Ende eines 
Zwischenhebels zusammen, dessen anderes Ende, ebenfalls mit einer Rolle versehen, 
vom Brennstoffnocken gesteuert wird. Um die Nadelsteuerung zu ändern, wird 
der Drehpunkt dieses Zwischenhebels vom Maschinistenstand aus verlegt. (Die Dox- 
ford-Maschinen arbeiten sonach mit Akkumulierung des Brennstoffes.) 
Vorkammermaschinen. Als erste Maschine dieser Art kann der von der Gas- 
motorenfabrik Deutz gebaute Bronsmotor, siehe Abb. 274, angesehen werden. Der 
Brennstoff wird während des Ansaugens in eine Kapsel eingeführt, die seitlich im 
Brennraum liegt und mit nach der Zylindermitte hin gerichteten Öffnungen versehen 
ist. Während der Verdichtung wird der Brennstoff teilweise verdampft und am Ende 
des Verdichtungshubes entzündet. Durch die Verpuffung in der Kapsel soll der 
unverbrannte Rest des Brennstoffes durch die erwähnten Kapselöffnungen feinzerteilt 
in den Brennraum getrieben werden, wo er — je nach Bemessung der Kapsel- 
öffnungen — nach anfänglicher Verpuffung im Gleichdruck verbrennt. 
Die neuerdings gebauten Vorkammermaschinen unterscheiden sich vom Brons- 
motor zunächst durch die zentrale Lagerung der Vorkammer im Brennraum, dessen 
. Formgebung dadurch verbessert wird. Von größerer 
Bedeutung ist jedoch der Umstand, daß der Brenn- 
stoff nicht geschlossen eingelagert und das zur Ent- 
zündung geeignete Brennstoffluftgemisch nicht durch 
Verdampfung eines Teiles des Brennstoffes gebildet 
wird. Das Gemisch entsteht vielmehr durch mecha- 
nische Zerstäubung, indem der Brennstoffstrahl mit 
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60 bis 80 at vorzerstäubt in die Vorkammer ein- 
gespritzt wird. Die hier vorhandene Luft verbrennt 
das Öl nur teilweise, der entstehende Vorkammer- 
Überdruck treibt den vorzerstäubten, unverbrannten Brennstoff durch enge Düsen- 
öffnungen feiner zerstäubt in den eigentlichen Brennraum des Zylinders. Abb. 212, 
eine Benzmaschine betreffend, stellt zwei am Brennraum und an der Vorkammer 
gleichzeitig aufgenommene Diagramme dar und läßt den nach Beginn der Zündung 
sich einstellenden Vorkammer-Überdruck wie auch den durch die engen Düsen- 
öffnungen verursachten langsameren Anstieg der Verdichtung in der Vorkammer 
deutlich erkennen. Wie ersichtlich, ist der Druckunterschied zwischen Vorkammer 
und Brennraum verhältnismäßig gering; die zur Einführung des Brennstoffes und 
zur Durchwirbelung des Brennraum-Luftinhaltes erforderliche Energie hat infolge 
des großen Vorkammer-Inhaltes trotzdem annähernd dieselbe Größe wie bei Diesel- 
maschinen mit Lufteinspritzung. 
Da die Verbrennung annähernd mit der Einspritzung — diese beginnt beispiels- 
weise 18° und endet 3° vor der Totlage — beginnt, so ist der Zündzeitpunkt fest- 
gelegt. Um gleichmäßige Wärme der Vorkammer bei allen Belastungen zu erhalten, 
wird deren Luftinhalt so bemessen, daß er nur zur Verbrennung einer dem Leer- 
laufverbrauch entsprechenden Brennstoffmenge genügt. Dadurch wird vermieden, 
daß im Leerlauf sich an den sonst erkaltenden Vorkammerwänden unverbrannte 
Brennstoffrückstände ansetzen und bei Vollbelastung infolge der hohen Tempera- 
turen die Wände abzundern. Bei homogener Zusammensetzung des Kammerinhaltes 
entsteht Nachbrennen dadurch, daß ein Teil des wegen Luftmangels zunächst un- 
verbrannt bleibenden Brennstoffes dem Brennraum erst während der Expansion zu- 
Abb. 212. Versetzte Diagramme 
von Vorkammer und Zylinder. 
 
	        
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