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Brennstoffe und Verbrennung. 9
Verwendung der Treiböle gibt, so setzt sichere Erkenntnis der Eignung eines Brenn-
stoffes namentlich bei Mischungen die Ermittlung des Zündpunktes unter Druck vor-
aus. Tausz und Schulte haben zwei Versuchsreihen unter Druck durchgeführt,
wobei der Zündpunkt einmal bei unveränderlichem Druck, das andere Mal bei Ein-
spritzung des Öles mit Druckluft er-
mittelt wurde, so daß in diesem Falle «
die Vorgänge vor der Zündung denen % 7 Paraffin
in der Maschine gleich waren. z : nd
Die Ergebnisse dieser letzteren Ver- Wh
suchsreihe sind in Abb. 5 und 6 wieder- Rhein
gegeben; die Darstellung, in der die & 6 Zylinderöl
Zündtemperaturen als Abszissen aufge- 7 Benzol
tragen sind, läßt die rasche Abnahme
der Zündtemperatur mit zunehmendem
Druck erkennen. Besonders bemerkens-
wert ist die Zusammenstellung der
Druckversuche mit Braunkohlenteer-
heizöl und Steinkohlenteeröl und Mi-
schungen von 10, 30 und 50%, Braun- u 7 =
kohlenteerheizöl in Steinkohlenteeröl, Abb. 5. Abhängigkeit der Zündtemperaturen vom
Abb. 6. Die Kurven, betreffend 10 und Da
30 % Zusatzöl, schneiden die Kurve für
reines Steinkohlenteeröl, so daß bei höheren Drucken der Zündpunkt der Mischung
höher als der für reines Teeröl ist. Zur Senkung des Zündpunktes ist sonach ein
Zusatz von mehr als 30 %, Heizöl erforderlich.
Diese Ergebnisse stehen in Übereinstimmung mit Versuchen Rieppels an der
Maschine selbst, die ebenfalls ergaben, daß erst ein Gehalt der Mischung von 50 %
leichtzündenden Öles die Zündung der Mi-'
schung erleichterte. |
Als Zündverzug wird die Zeit bezeich-
net, die zwischen dem Beginn der Ein-
spritzung des Brennstoffes und dessen Zün-
dung liegt. Über den Zündverzug hatHawkes
Versuche angestellt, bei denen in Nach-
ahmung der Arbeitsweise in der Dieselma-
schine der Brennstoff in einen mit Druck-
luft gefüllten, erhitzten Zylinder eingespritzt
wurde, wobei sich die Abhängiskeit der Zünd-
temperatur vom Zündverzug nach Abb.7 er-
gab. Der Zündverzug wird um so geringer,
die Zindtemperatur um so höher, je feiner der
Brennstoff verteilt ist. An der Dieselmaschine
hatte Hawkes einen Zündverzug von durch- Abb. 6. Druckversuche mit Braunkohlenteer-
schnittlich 0,04 sk festgestellt. Der gleiche heizöl, Steinkohlenteeröl und Mischungen von
Zündverzug wurde bei dem verwendeten !9 ?0 und 0 Be 2
Schieferöl bei 370°, dem ‚praktischen Zünd- ee
punkt‘, erhalten, während bei 206°, der niedrigsten noch möglichen Zündtempe-
ratur, der Zündverzug 3,5 sek betrug. Zündverzug, Verdichtungstemperatur und
Brennstoffverteilung stehen sonach in engem Zusammenhang.
Die Beeinflussung der Verbrennung. Die Verbrennungsgeschwindigkeit ist der
Quotient aus der vom Anfangs- bis Endpunkt durchlaufenen Entflammungsstrecke
und der Verbrennungsdauer (vgl.S. 106). Diese Ausbreitung der Flamme durch Wärme-
oc
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