248 Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen.
durch den Flüssigkeitsdruck geöffnet, und der Brennstoff, dem durch Tangential-
kanäle eine Drehbewegung erteilt wird, tritt fein zerstäubt in die Hülse ein. Die hier
bei der Verbrennung auftretende Drucksteigerung treibt den größeren Teil des Brenn-
stoffes unmittelbar durch die weiten Bodenkanäle in den Brennraum des Zylinders,
einen kleineren Teil durch die stärker drosselnden Mantelöffnungen in die die Hülse
umgebende Vorkammer. Die hier verbrannten Gase strömen beim Abwärtsgang des
Kolbens durch die Hülse nach dem Brennraum und bewirken dabei eine vollständige
Austreibung des Rückstände bzw. Verbrennung etwaiger Brennstoffteilchen, die
sich in der Hülse niedergeschlagen haben.
Die Leißner-Maschine wird als Zweitaktmaschine mit Kurbelkastenspülung
ausgeführt. Bei den von den Svenska Maskinverke gebauten Maschinen, mit
Einzylinderleistungen bis 60 PS, wird die Brennstoffmenge bei konstantem Ein-
spritzbeginn dadurch geregelt, daß ein von einem Flachregler verstelltes Exzenter
das Saugventil aufstößt. Die Verdichtung beträgt 32 bis 36 at, das Diagramm zeigt
denselben Verlauf wie das Diesel-Gleichdruckdiagramm.
Die Saugventile am Kurbelgehäuse, in dem die Spülluft auf 0,3 at verdichtet
wird, sind als Platten aus Federstahl hergestellt, der Kolben hat Ablenkflächen,
die an den Deckeln des Kurbelgehäuses befestigten Wellenlager sind als Kugellager
ausgeführt.
Gebr. Sulzer ändern bei ihrer Bauart den Hub des Plungers der Brennstoff-
pumpe durch einen Flachregler mit Drehexzenter. Infolge stark geneigter Lage der
Spülluftschlitze kann der Kolbenboden flach ohne Ablenkflächen gestaltet werden.
Das Anlaßventil, durch ein Exzenter auf der Kurbelwelle gesteuert, ist seitlich
am Zylinderdeckel angeordnet.
Die Vorkammer der Sulzer-Maschine, Abb. 276, besteht lediglich aus dem Innen-
raum einer ringsum gekühlten zylindrischen Pfeife im Deckel, der nach oben durch
den Flansch des Vorzerstäubers, nach unten durch eine aus Spezialgußeisen herge-
stellte Spritzdüse begrenzt ist. Diese ist mit einer Reihe Löcher von verhältnis-
mäßig großem Querschnitt versehen und wird von oben her — zu diesem Zweck
mit einer Sechskant-Aussparung ausgeführt — in ein Muttergewinde am Deckel
eingeschraubt.
Die dargestellte Maschine, die bei 50 PS, Zylinderleistung mit zwei bis acht
Zylindern gebaut wird, arbeitet — im Gegensatz zur Kurbelkastenspülung kleinerer
Einheiten — mit Kreuzkopf; der Raum unterhalb des Kolbens dient als Spülpumpe,
so daß deren räumlicher Wirkungsgrad wesentlich verbessert wird.
2, 3 und 4 Zylinder werden zu einem einzigen Block mit gemeinsamem Kühl-
wassermantel vereinigt, aus diesen Blockeinheiten werden die 5-, 6- und 8-Zylinder-
Maschinen, die sämtlich mit n — 300 Uml./min arbeiten, zusammengesetzt... Zahlen-
tafel 16 gibt die für eine Maschine mit dieser Spülung ganz hervorragenden Ver-
suchsergebnisse wieder.
Zahlentafel 16.
Versuche an einer zweizylindrigen 60 PS-Sulzer-Zweitaktmaschine.
Zyl.-Dmr. 240 mm, Hub 340 mm, n = 350 Uml./min.
Belastung. 72 22. 22.222, 2 Ya r en
Verbrauch’: ern g/PSeh | 355 239 207,5 195 193,5
Mittlerer effektiver Druck ... a 06 1253 15 25 31
thermischer Wäarkungegrad . . :1%, 114,8 . 26. :20,7. 31,8 32,06
Mechanischer Wirkungsgrad. . . %Y, | 31 49 62 69 1220
Die Benzmaschine, Abb. 277 bis280. Die von den Verbrennungsgasen allseitig um-
spülte Hülse der Leiß ner -Maschine nimmt eine Temperatur an, welche die zur Selbst-
entzündung des Brennstoffes erforderliche Höhe überschreitet und zum Abzundern
der Glühflächen führt. Die Motorenfabrik Benz , Mannheim, führt aus diesem Grunde
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