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262 Leistungssteigerung und Abwärmeverwertung.
Mit 600° Eintrittstemperatur folgt der Wirkungsgrad des Kessels zu
an Pepe 70%; werden etwa 3,5%, Strahlungsverlust abgezogen, so ergibt sich
n = 66,5% als normaler Wert.
Im übrigen ist der Kesselwirkungsgrad abhängig von den zugelassenen Gas-
geschwindigkeiten in den Kesselzügen, mit deren Steigerung die Wärmeübertragung,
aber auch der Gegendruck auf den Kolben zunehmen.
Die Abwärmeverwertungsanlagen bestehen in der Hauptsache aus einem aus-
ziehbaren Rauchröhrenkessel mit vorgeschaltetem Überhitzer und angehängtem Vor-
wärmer, die von den Auspuffgasen im Gegenstrom bespült werden; der Wasserstand
wird durch eine selbsttätige Vorrichtung geregelt. Sicherheitsdeckel verhindern un-
zulässige Drucksteigerung, wenn unverbranntes Gas in der Auspuffleitung verbrennt.
Abb. 481 zeigt die nachgiebige Ausführung des Verbindungsrohres zwischen Maschine
„ und Kesselanlage.
SIX Der Überhitzer ist ausschaltbar
N oder wird vor der Inbetriebsetzung
mit Wasser gefüllt. Bei höheren
Dampfdrucken können Abgasaus-
tritts-Temperaturen von 180 bis
150°, bei niederen Drucken solche
von 130 bis 110° erreicht werden,
> doch sind die Heizflächen im allge-
= meinen nicht unter 40 bis 50° ab-
Ä .. . .
I zukühlen, da sich sonst der in den
S
S Abgasen enthaltene Wasserdampf
I . i> ; :
Ss Fe niederschlägt und namentlich bei
000 2," Temperatur der Auspuffgase Anwesenheit von schwefeliger Säure,
500 1 ee at von schwefelhaltigen Brennstoffen
% der Normalleis tung > ED
Et Er u ı%_ _, “% herrührend, Anfressungen verur-
250 500 750 7000 7250 KW; 1500
Generatorleistung e/ sacht.
In Abb. 298 bis 300 sind Er-
gebnisse dargestellt von Versuchen,
die Marcel Steffes an einer
DTG 13b-Gasmaschine, Bauart MAN 1911, angestellt hat, wobei die Höchstleistung
1465 kW betrug, wodurch sich die verhältnismäßig geringe Dampferzeugung er-
klärt. Die Maschine hat 1150 mm Zyl.-Dmr., 1300 mm Hub und ist mit einem
Drehstromgenerator für 2200 kVA, 5000 Volt und 50 Perioden gekuppelt. Der wage-
rechte mit Rauchrohren ausgeführte Abhitzekessel hat 60 m? Vorwärmer-Heiz-
fläche, 120 m2 Kesselheizfläche und 15m? Überhitzerfläche. Wie Abb. 298 zeigt,
bleibt die Auspufftemperatur, die mit 574° den Höchstwert erreichte, annähernd
Eonstant. Der normale Auspuffgasdruck betrug rd. 300 mm W.S. am Eintritt und
rd. 20 mm W.S. am Austritt des Abhitzekessels.. Diese Druckerhöhung entsprach
einem Mehraufwand von 15 PS, in der Gasmaschine, einer Steigerung des Wärme-
verbrauches um 13 kcal/SP;h. Stündlich wurden 1570 kg Dampf von 340° und
13 at Überdruck erzeugt, was — auf Normaldampf bezogen — 1800kg/h Dampf
und einer Belastung des Kessels von 10 kg/m? Heizfläche entspricht. Der Gesamt-
wirkungsgrad des Maschinensatzes: Gasmaschine — Drehstromgenerator— Abhitze-
kessel erreichte 46,9%, als Höchstwert. Abb. 299 gibt die Dampfmengen in kg/h und
kg/kWh sowie die beiden Kesselwirkungsgrade wieder, einmal bezogen auf die der
Gasmaschine zugeführte Wärmemenge (Nnax = 22,4%), das andere Mal bezogen auf
die mit den Abgasen dem Kessel zugeführte Wärmemenge (Nmax — 60,8%). Wird
N,= 2100 PS, geschätzt, so wurden 0,75 kg/PS,h erzeugt. Die Veränderlichkeit
Abb. 298. Gasverbrauch und Auspufftemperatur in
Abhängigkeit von der Generatorleistung.
vinnetiihrte Wirrmo [Kosso})