Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

  
  
  
  
  
  
  
  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
       
  
  
  
  
  
  
  
     
    
     
    
    
     
  
  
  
     
294 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile. 
Maschinen ausgebildet wird, so besteht die Grundform der Deckel ersterer Art meist 
aus einem auf den Anschlußflansch aufgesetzten Zylinder, dessen Hohlraum in axialer 
Richtung von den Wandungen des Verbrennungsraumes, in radialer Richtung von 
den Gehäusen für Ein- und Auslaßventil durchsetzt wird. Da überdies die Pfeifen für 
die Zündvorrichtung bei Gasmaschinen, für das Brennstoffventil bei Dieselmaschinen, 
weiterhin für das Anlaßventil bei beiden Maschinen den Kühlraum überbrücken 
müssen, so ergibt sich ein schwieriges, innen schwer zugängliches Gußstück, dessen 
Herstellung und Reinigung durch Abschluß des Verbrennungsraumes mittels ab- 
nehmbaren Deckels nach Abb. 340 erleichtert wird. In diesem Deckel kann das 
Anlaßventil bei Gasmaschinen, die Düse bei Ölmaschinen angeordnet werden. 
Der Kreisring zwischen Flansch und dem Deckelmantel nimmt die Verbindungs- 
schrauben von Deckel und Zylinder auf, die als kurze Stiftschrauben ausgeführt wer- 
den können; bei Dieselmaschinen findet sich auch die richtigere Bauart mit langen, 
durch den ganzen Zylinderkopf hindurchgehenden Schrauben, so daß bei gleichem 
Schraubenkreisdurchmesser die Kühl- 
| räume im Deckel größer werden und 
| leichter zu reinigen sind. 
Damit die Ausdehnung des heißen 
inneren Deckelbodens durch den Flansch 
nicht gehindert wird, sind beide zweck- 
mäßig nicht miteinander zu verbinden, 
wodurch ein kreistingförmiger Übergang 
vom Deckelkühlraum zum Mantelkühl- 
raum geschaffen wird, ähnlich der Bau- 
art nach Abb. 233. Ist der Deckel an 
dieser Stelle geschlossen, so wird die Ver- 
bindung zwischen beiden Kühlräumen 
durch ein einfaches Rohrstück, Abb. 340, 
oder einen Krümmer hergestellt, der an 
die höchste Stelle des Deckels zu legen 
ist. Eine gewisse Ausdehnung in radialer 
und axialer Richtung muß auch den Wan- 
dungen des prismatischen Verbrennungs- 
Abb. 340. Zylinderdeckel einer liegenden Gas- Taumes möglich. sein, worauf der Ent- 
maschine der Schweizerischen Lokomotiv- und Ma- wurf Rücksicht zu nehmen hat. 
schinenfabrik Winterthur. An der Bauart der Schweizerischen 
Lokomotiv- und Maschinenfabrik, Win- 
terthur, Abb. 340, ist die Abdichtung des zur Vermeidung von Wärmespannungen 
getrennten Auspuffstutzens bemerkenswert. Eine Dichtungsplatte aus Asbest, in 
Leinöl getränkt, wird durch eine Kupferplatte in der Weise angedrückt, daß ein 
besonderer Ring die Kupferplatte durch Kopfschrauben an den inneren Auspuff- 
stutzen anpreßt. Durch eine Anzahl Stiftschrauben wird am äußeren Umfang 
gegen den Mantelstutzen abgedichtet. Die durch Temperaturunterschiede ver- 
ursachte Verlängerung des inneren gegenüber dem äußeren Auspuffstutzen wird 
derart durch die Kupferplatte aufgenommen. 
Zusammenbau der Zylinder. Zur Erzielung der nötigen Steifigkeit nament- 
lich im Aufbau der Schiffsmaschinen werden die Kühlmäntel möglichst starr mit- 
einander verbunden, was am einfachsten dadurch erreicht wird, daß die Zylinder 
einer Maschinengruppe nach Abb. 341 und 342 in einem Block gegossen werden, 
der durch besondere Füße oder durch „Laternen“ mit seitlichen Öffnungen mit 
dem Gestell verbunden wird. Bei sehr großen Abmessungen werden die Mäntel 
einzeln gegossen und durch senkrechte Flanschen miteinander verschraubt. Die 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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