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Zylinder, Laufbuchse und Deckel.
kleinerer Leistung werden nach Abb. 346 auch noch einteilig gebaut, große Zylinder
nur dann, Abb. 345, wenn der Laufmantel ausgebuchst und dadurch von der Wärme-
aufnahme entlastet wird.
Abb. 345. Großgasmaschinenzylinder von
Thyssen & Co., Mülheim-Ruhr.
Zyl.-Dmr. 1500 mm.
a,b, ce = Öffnungen für Zündbüchsen, d = für An-
laßventil.
Der Laufmantel einteiliger Zylinder hat im allgemeinen das Bestreben, sich in-
folge der Gußspannungen in radialer und axialer Richtung zusammenzuziehen, während
im Außenmantel Druckspannungen auftreten. Die Ventilrohre, die beide Mäntel
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Abb. 346. Großgasmaschinenzylinder der MAN, Nürnberg. Zyl.-Dmr. 900 mm.
miteinander verbinden, erhalten, da sie sich nach dem Guß später als der Mantel
abkühlen, Zugspannungen, die den Innenmantel radial nach außen ziehen.
Im Betrieb dehnt sich der Laufmantel mehr als der Kühlmantel, so daß die ent-
stehenden Wärmespannungen den Gußspannungen entgegenwirken: der Laufmantel
wird auf Druck, der äußere Mantel auf Zug beansprucht; die radiale Dehnung des
Laufmantels verringert die Zugspannung in den Ventilrohren. Stärkere Erwärmung