Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
390 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile. 
c) Änderung des Zündabstandes durch Wahl anderer Kurbelwinkel, als auf 
S. 366 und 367 angegeben. Hierbei wird jedoch der Massenausgleich unvollkom- 
men, der Gleichförmigkeitsgrad verringert, die Anfahrmöglichkeit erschwert. 
d) Anderung des Schwungmomentes, ist nur so weit ausführbar, als die Ver- 
schlechterung des Ungleichförmigkeitsgrades zuläßt. 
e) Einbau elastischer Kupplungen. Als solche scheint sich besonders die von 
der Falk-Corporation in Milwaukee gebaute Falk-Bibby-Kupplung zu bewähren, 
bei der die Kraft durch stählerne, parallel zur Welle liegende Flachstäbe übertragen 
wird. Die beiden Kupplungshälften nehmen die Enden der Flachstäbe auf, deren 
federnde Länge von der Größe des übertragenen Drehmoments abhängig ist. Die 
Weiterleitung harmonischer Schwingungen wird durch diese Einrichtung verhindert. 
(S. A. Nägel: Dieselmaschinen in Amerika. Z. V. d. I. 1925; und Heft ‚‚Diesel- 
maschinen 11“, V.d. I. Verlag.) 
f) Einbau besonderer Dämpfer. Diese bezwecken entweder Verlegung der Eigen- 
schwingungszahl der Welle, wirken also in gleicher Weise wie die unter a bis d genann- 
ten Mittel, oder es wird angestrebt, die entstehenden Ausschläge dadurch zu verrin- 
gern oder zu vermeiden, daß die erregenden Kräfte durch arbeitverzehrende Kräfte 
verbraucht werden, die durch die Schwingungen hervorgerufen werden. Nur Vorrich- 
tungen dieser letzteren Art können als eigentliche Dämpfer be- 
zeichnet werden; ihre Wirkung beruht entweder auf der Ent- 
stehung von Reibungskräften zwischen zwei sich gegeneinander 
verdrehenden Massen, die mit gleicher mittlerer Geschwindigkeit 
umlaufen, oder auf der Einschaltung unelastischer Kräfte in die 
Wellenleitung, welche die „Rückstellkraft‘“ ganz oder teilweise 
aufheben. Als Rückstellkraft wird die Größe des elastischen Mo- 
mentes (' bezeichnet, das bei Verdrehung des Wellenquerschnittes 
in der Ebene der k"" Masse gegen den Querschnitt in der (k + 1)-ten 
Masse um den Winkel 1 entsteht (CO, 2:1: [9 — Pr +1])- 
Einen Dämpfer ersterer Art stellt Abb. 450 dar. Dämpfer b 
ist auf der Welle frei drehbar, Dämpferträger a fest aufgekeilt. 
Bei Drehschwingungen bleibt der Dämpfer b infolge seiner Träg- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
0-0 
Abb. 450. Dämpfer 
nach Holzer. 
a = aufgekeilter 
Dämpierträger. heit entweder gegen den Dämpferträger zurück, oder er eilt vor, 
b = frei drehbarer et . : : . ze . 
Dämpfer. _ wobei in den dicht aneinanderliegenden Reibflächen große Reib- 
momente auftreten. 
Als Dämpfer der zweiten Art wirkt die hydraulische Kupplung von Föttinger, 
die das elastische Wellensystem unterbricht und kurze, durch Schwingungen verur- 
sachte Schwankungen des Drehmomentes im primären Teil auf den sekundären Teil 
nicht überträgt. 
Literatur-Nachweis. 
Frahm. Neue Untersuchungen über die dynamischen Vorgänge in den Wellenleitungen von 
Schiffsmaschinen mit besonderer Berücksichtigung der Resonanzerscheinungen. Z.V. d. I. 1902, 
S. 797. — Gümbel. Verdrehungsschwingungen eines Stabes mit fester Drehachse und beliebiger 
zur Drehachse symmetrischer Massenverteilung. Z. V.d. I. 1912, S. 1025. (Die Abhandlungen von 
Frahm und Gümbel sind für die Entwicklung der technischen Schwingungslehre grundlegend ge- 
wesen.) — R. Dreves. Neues graphisches Verfahren auf statischer Grundlage zur Untersuchung 
beliebiger Wellen-Massensysteme auf freie Drehschwingungen. Z. V.d. I. 1918, S. 588. — Fr. Saß. 
Beiträge zur Berechnung kritischer Torsions-Drehzahlen. Z. V.d.I. 1921, S. 67. — Fr. Saß. Messung 
der reduzierten Länge der Kurbelwelle einer 1650 PS;-Schiffsmaschine. Zeitschr. „Maschinenbau“ 1925, 
S. 1223. — Gümbel, Verdrehungsschwingungen und ihre Dämpfung. Z. V.d.I. 1922, 8. 252. — 
Seelmann. Die Reduktion der Kurbelkröpfung. Z.V.d.I. 1925, S. 601. — J. Geiger. Zur Be- 
rechnung der Verdrehungsschwingungen von Wellenleitungen. Z. V. d. I. 1921, S. 1241. — J. Geiger. 
Über Verdrehungsschwingungen von Wellen, insbesondere für mehrkurblige Schiffsmaschinenwellen. 
  
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
    
     
    
  
  
  
   
   
   
   
    
     
  
  
  
   
   
	        
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