426 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile.
in Gebrauch, die sich leicht übersehen lassen, aber den Nachteil haben, daß sich je
nach der Lage des Ölspiegels und der Öltemperatur die Schmierung ändert.
Besondere Anforderungen einzelner Teile. a) Zylinder und Kolben. Kleinen
Gas- und Ölmaschinen wird das Schmieröl an einer Stelle im Scheitel der Zylinder
von einer Ölpumpe zugeführt, deren Plunger während des Druckhubes von einer un-
runden Scheibe auf der Steuerwelle, während des Saughubes von einer Feder bewegt
wird. Das Ol fließt der Pumpe aus einem Tropföler zu. Ein Kugelventil verhindert
das Rückschlagen der Gase in die Leitung.
Die Schmierstellen der Großgasmaschinen liegen oben und seitlich in Zylinder-
mitte, wie aus Abb. 502 hervorgeht. Abb. 506 zeigt das gegen den Kühlwasser-
mantel durch Gummiringe abgedichtete Einsatzrohr mit am Hubraum liegenden
Rückschlagventil, welches das Zubrennen der
Schmieröffnungen und die Leerung der Lei-
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Rückschlag ventil
Ölzuführung ü
zu den Iropfstellen ei
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tung bei Stillstand der Maschine verhindert. Bei
Zweitaktmaschinen, die an beiden Kolbenseiten
zu schmieren sind, liegen die Schmierstellen
etwa in der
Mitte zwischen den Schlitzen
und dem Zylinderende.
Abb. 505. Zentralöler der MAN, Nürnberg. Maßstab 1:8.
Stehende Dieselmaschinen
erhalten 4 bis 8 gleichmäßig auf
den Zylinderumfang verteilte
Schmierstellen, die so angeordnet
sind, daß das Öl im unteren Tot-
punkt des Kolbens zwischen den
ersten und zweiten Ring, vom
Verbrennungsraum aus gerech-
net, zugeführt wird, vgl. Abb. 500
und 501, Über Ölabstreif- und
Ölverteilringe s. $S. 310. Um
die beabsichtigte Wirkung bei
geringstem Ölverbrauch zu er-
halten, soll die Schmierung als
„Hubtaktschmierung‘“ ausge-
führt, d.h. die Olpumpe so be-
tätigt werden, daß die Pumpe ge-
nau in der angegebenen Kolben-
lage fördert. Diese Hubtakt-
schmierung ist besonders dann
nötig, wenn die Schmieröffnungen in höchster Kolbenlage freigelegt werden oder
das Öl durch eine Rinne am Kolbenumfang dem Kolbenbolzen zugeführt wird.
Es empfiehlt sich, das Öl am Ende des Arbeitshubes zuzuführen, damit es sich
während des drucklosen Saug- und Auspuffhubes über die Lauffläche ausbreiten kann.
Da das Öl, wenn auch nur in geringem Maße, kompressibel ist, die Wandungen der
möglichst kurz zu haltenden Rohrleitungen elastisch sind, so liegt die Gefahr vor, daß
zunächst die Leitung nur unter Druck gesetzt, das Öl erst nach Passieren der Schmier-
stelle durch den Kolben ausgestoßen wird. Es empfiehlt sich deshalb Einschaltung von
Leerlaufhüben in die Pumpenförderung, um größere Fördermengen zu erhalten. Durch
Luftansammlung in den Schmierölrohren kann ebenfalls die Wirkungsweise gestört
werden. Hubtaktschmierung erfordert kleinen Querschnitt an der Mündung der Öl-
leitung in den Zylinder.
Bei den doppeltwirkenden Zweitaktmaschinen der MAN wird das Schmieröl in
der Nähe der Laufbuchsenfuge beiden Zylinderseiten getrennt zugeführt. Senkrechte