432 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile.
dichtung in der Maschine abgestellt, was bei Gasmaschinen durch Einschaltung eines
zweiten Auslaßnockens, der das Auslaßventil während des Verdichtungshubes offen-
N hält, bei Dieselmaschinen durch dauernde Öffnung des Einlaßventils mittels eines be-
Il | sonderen, die Rolle des Ventilhebels hebenden Handhebels geschieht.
| b) Anlaßvorrichtungen haben die Aufgabe, die Maschine in Betrieb zu setzen,
Il) | was bei kleineren Maschinen von Hand mittels besonderer Andrehkurbeln bewirkt
werden kann, die nach der
ersten Zündung selbsttätig
ausgeschaltet werden. Die
Verdichtung ist hierbei auf
den für die Zündung erforder-
lichen Kleinstwert durch die
vorstehend angegebenen Mit-
tel zu verringern.
Maschinen mit mehr als
20 PS Leistung werden allge-
mein durch Druckluft von
15 bis 20 at bei größeren,
8 bis 10 at bei kleineren Ma-
schinen angelassen, wobei im
Falle elektrischer Zündung
der Zündpunkt nach 8. 107
einzustellen ist. Den Druck-
luftsammelgefäßen ist die
Luft an höchster Stelle zu ent-
nehmen, um das Beschlagen
der Zündvorrichtungen mit
\ Abb. 510. Schaltvorriehtung mit Druckluftantrieb. Feuchtigkeit zu verhindern.
Um die Aufstellung eines
besonderen, den Anlaßdruck erzeugenden Verdichters bei kleineren Anlagen zu er-
übrigen, wird entweder der Arbeitszylinder als Luftverdichter benutzt, oder es
werden in den Anlaßflaschen Abgase unter Druck aufgespeichert.
Eine bei Glühkopfmotoren der AEG angewendete Vorrichtung dieser Art zeigt
Abb. 511. Beim Anfahren wird das Ventil e geöffnet, das Handrad a zurückgeschraubt
und mittels Handhebels ce das Anlaßventil b gesteuert, so daß die Druckgase aus der
Anlaßflasche zum Zylinder übertreten.
Nach dem Anfahren wird die Anlaßflasche wieder mit Verbrennungsgasen auf-
gefüllt. Ventil 5 wird durch Handhebel c und Stift d offengehalten, Ventil e geschlossen.
| Dann strömen bei jeder Zündung Gase unter Anheben der Rückschlagkugel g durch
1) die Nebenschlußleitung h in die Anlaßflasche, die in einigen Minuten auf 12 bis 13 at
aufgeladen wird. Ist durch Unachtsamkeit die Flasche vor Stillsetzen der Maschine
nicht aufgeladen werden, so kann an den Stutzen i eine Kohlensäureflasche oder
| ein Handkompressor angeschlossen werden. (Unter keinen Umständen ist verdichte-
| ii ter Sauerstoff zu verwenden!)
Hi Soll mit Druckluft aufgeladen werden, so wird nach Abstellen der Brennstoff-
Ni pumpe der Handhebel cc zurückgedreht, der Kolben der auslaufenden Maschine fördert
Hi nun die angesaugte Luft verdichtet durch das jetzt als Ladeventil dienende Anlaß-
ıı ventil 5 in die Flasche. Ehe die Maschine zum Stillstand kommt, wird das Ventil b
1) mittels Handrad «a geschlossen, die Brennstoffpumpe wieder angestellt und nach
| Erreichen der vollen Umlaufzahl werden die geschilderten Handgriffe wiederholt.
Auch bei den Kruppschen Maschinen mit direkter Einspritzung wird die An-
laßflasche mit Verbrennungsgasen aufgefüllt, indem durch ein Handrad die Feder-
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