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Da der im Handel vorkommende Bleizuder
nicht ſelten mit eſſigſaurem Kalk verfälſcht iſ , fo
wollen "wir folgende von Buchner empfohlene Prú-
fungömethobe mittheilen. Man, löft das effigfaure
Blei volftändig in Waffer auf, was durch Zuſatz
einiger Tropfen reiner Salpeterſäure leicht erfolgt
und tröpfelt ſo lange’ eine Auflóſung von Weinſtein-
fäure hinein als noch ein Niederſchlag entſteht. Die
Slúſſigkeit- wird dann abfiltrirt und ruhig hingeſtellt.
Wenn ſie Kalk enthält, ſo ſett ſih diefer nach 24
Stunden. in kleinen Kryſtallen als weinſteinſaurer
Kalk ab.
$. =.
Bon der effigfauren Thouerde,
Mit geringen Koſten bereitet man bie effigfaure
Zhonerde zum Gebrauch für Färbereien auf folgende
Weiſe. In 8 Theilen heißem Waffer Iöfet man 8
Theile Alaun und 1 Theil eſſigſaures Blei (Blei:
zuder) auf, und: fchüttet in die Auflöfung ein Acht
theil Pottaſche und eben fo viel Kreide, Diefes Ges
miſch rühret man während einiger Stunden mehres
remal durch einander, läßt dann das Dice fich fegen,
und gießt nachher die klare durchſichtige Fluſſigkeit
in eine Flaſhe mit eingeſchliffenem Stöpſel,
Die Flüſſigkeit. muß am Bauméſchen -Aräo-
meter 7 bis 8 Grad zeigen, Es erzeuget ſi< in
diefem Prozeß effigfauve Thonerde, welche im flúſ-
ſigen Zuſtande bleibt, und fchwefelfaures Blei, das
ſih als ein weißes Pulver zu Boden ſezt. Wenn
die Quantität des eſſigſauren Bleies nicht zureicht,
um allen Alaun zu zerſeßen, fo muß man noch mehr
Kreide und Pottaſche anwenden, um die Zerſezung
zu vollenden.
Die efligfaure Zhonerde, die man auf dieſe
Weiſe bereitet, iſt zwar nicht rein; fie enthält fchwes