Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

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man Pottaſche. ES ift aber nicht reines Fohlen: 
ſaures Kali, ſondern mit andern Salzen und Subs 
ſtanzen, mit fchwefelfaurem und falzfaurem Kali, 
mit Kochſalz, mit Thonerde, mit Kieſelerde, mit 
Schwefelkali, mit Eiſen- und Mangan- Oxyd, mit 
Kohle, mit Sand und andern Unreinigkeiten mehr 
oder weniger vermiſcht. 
Das reine baſiſch Fohlenfaure Kali ift weiß: die 
Fauflihe Pottaſche aber iſt bald weiß, bald- grau, 
bald vöthlich oder blaulih, je nachdem fie mit die: 
fen oder. jenen fremden Subſtanzen verunreinigt iſt. 
Sie hat einen ſcharfen, zuweilen brennenden und 
äbenden Gefhmad, und färbt den Violenfaft grün. 
Sie zieht aus der Luft die Feuchtigkeit an fich, und 
löfet fih in eine die Flüffigkeit auf, welche man 
fonft Weinfteinöl nannte, Auch die Kohlenſäure 
der Luft fchludt fie ein, mit der fie fich immer mehr 
fättiget, wodurch fie ihre Aesbarkeit verliert, Sie 
iſt im Waſſer ſehr auflöslih und bedarf bei der ge- 
wöhnlichen Temperatur nur zwei Theile deſſelben zu 
ihrer völligen Auflöſung. 
Die ruffifhe und die amerikaniſche Pottaſche 
und die fogenannte Perlafche find die brauchbarften 
in allen Künſten und beſonders in der Färberei, weil 
ſie mehr, als andere von fremden Subſtanzen ge- 
reiniget ſind. y 
Zuweilen hat man nöthig, der Pottaſche, um 
fie ägend zu machen, die Kohlenſäure, mit welcher 
ſie verbunden iſt, zu entziehen. Diefen Iwed er: 
reiht man am beflen durch folgendes Verfahren, 
Man nimmt 4 Theile gebrannten Kalk, gute 
Pottaſche 10 Theile und 70 Theile reines Waſſer. 
Mit einem Theile des Waſſers lôſht man den Kalk, 
mit dem andern lôſet man die Pottaſche auf. Dann 
miſcht man beides zuſammen, kocht es 2 oder 3 Mi: 
nuten, läßt es erkalten, ſeget fo viel Waſſer dazu, 
    
   
   
   
   
   
   
    
   
     
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
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