Siebenter Artikel,
Bon den blaufauren Salzen.
Dieſe Salze entſtehen dur die Verbindung
von Metall: Oxyden mit Blauſaure. Mebrere der:
ſelben werden in der Färberei angewendet, am hâu-
haften das blaufaure Eifen und das blaufaure
ali.
Das blauſaure Eiſen iſt im Jahre 1704 von
Diesbach und Dippel in. Berlin erfunden wors
"den, und hat daher den Namen Berliner Blau
erhalten. Doch wird es auch zuweilen preußis
\<es Blau genannt.
Man gebraucht zur Bereitung deſſelben verfohls
tes Blut, Klauen, Hörner und andere thieriſche
Theile, die man zu Kohle brennt, und in ein feines
Pulver zerſtößt. Dieſes Pulver vermiſcht man in
einem eiſernen Keſſel mit gleichen Theilen gereinigter
Pottaſche, die man mit Waſſer zu einem dünnen
Teig erweicht hat, macht Feuer darunter und tro>-
net das Gemiſch gänzlih aus. Die trodne Maffe
nimmt man dann aus dem Keffel heraus und glühet
fie in einem birnfürmigen Kefjel oder in einer Art
Muffel aus. Hernach weiht man ſie in Waſſer
ein, und ſeihet die Flúſſigkeit davon ab. Dieſe
Flüſſigkeit nennt man die Blutlauge, Hierauf
lôſet man in einem eiſernen Keſſel zuerſt ſhwefel=
ſaures Eiſen (Eiſenvitriol) und, nachdem man bie
Auflöfung ausgefchöpft und filtrirt hat, weißen reiz
nen Alaun auf, und filtrirt die Auflöfung ebenfalls.
Beide Auflöfungen mifchet man durch einander und
feßt fo lange Blutlauge hinzu, ald ein Niederſchlag
erfolgt. Wenn ſich diefer gänzlich zu Boden geſetzt
hat, gießt man die Flüſſigkeit davon ab, und wäſcht
ihn zu wiederholten Malen mit reinem Waſſer. Die
Farbe deſſelben gehet nah und nah aus einem