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Dann macht man mit Kohlen Feuer unter bie
Kapelle, und unterhält es in dem Grade, daß bie
Blaſen des Gaſes einander ununterbrochen aber
gleichmäßig folgen, was man leicht dur) das Gez
hör beurtheilen kann.
Wann fich keine Blaſen mehr entwi>eln, oder
die Leitungsrögre anfängt, warm zu werden, fo
macht man ſoglei<h den Kitt an derſelben los, und
zieht fie aus der Nöhre am Kolben und aus dem
Necipienten heraus, damit nicht die Flüffigkeit aus
demſelben durch den Drud der Luft in den Kolben
überfteiget. Dann verſchließt man das Loch in dem
Recipienten, in welchem fie fih befand, ziehet, auch
die gekrümmte gläſerne Röhre aus demſelben heraus,
verſchließt ebenfalls das Loch, in welchem ſie ſte>te,
und. bewahret die bereitete Chlorinauflöfung zum
Gebrauch auf. Da fie frifch bereitet immer kräftiger
wirft und fich mit der Zeit zerſeßt, ſo darf man fie
nie lange aufbewahren,
Damit der Geruch der Chlorine den Arbeitern
nicht fhade, pflegt man auf 24 Eimer Waffer ein
Pfund geſtoßene Kreide in den Recipienten zu fchüts
ten. Dies hat man aber gar nicht nöthig, wenn
man das angegebene- Verhältniß der Materien und
des Waſſers genau beobachtet. Die Flüſſigkeit,
welche man dann erhält, bleichet fehr gut, und fällt
den Arbeitern nicht befchwerlih. Doch kann man
fie, wenn es Noth thut, auh mit dem vierten oder
fünften Theil Waſſer verdünnen.
Nach vollendeter Bereitung ſ{hüttet man bie zu:
rü> gebliebenen Materien aus dem Kolben weg, und
reiniget ihn, Dan thut wohl, wenn man fich mit
zwei Kolben verfiehet, damit man, wenn an dem
et, etwas auszubeſſern iſt, den andern gebrauchen
ann.