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zur Gewinnung ded Chlorgafes benußt werden. Man
behandelt ihn nämlich mit 8 Th. Braunſtein und
10 Th. concentrirter Schwefelſäure, die man mit
eben ſoviel Waſſer verdünnt. Auf dieſe Art kann
die Chlorbereitung abwechſelnd mit Salzſäure und
mit Schwefelſäure, nah Umſtänden vortheilhaft, bes
trieben werden.
Der Chlorkalk, der in vielen Fabriken ſtatt des
Chlorwaſſers angewendet wird, läßt ſih leicht dar-
ftallen, wenn man frifch gebrannten Kalk mit Waſs
ſer befeuchtet, ſo daß er zu Pulver zerfällt und dann
mit Chlorgas in Berührung bringt. Das Gas ver:
bindet fi mit dem Kalk und wird dadurch trans:
portabel. Bei der Anwendung löft man den Chlor:
falk in Waſſer auf und trennt die klare Auflöſung
von dem Bodenſaßze. Die Menge des Waſſers hängt
von der Stärke des Chlorkalkes ab, 20 — 40 Theile.
Man rührt z. B. 12 Pfd. guten Chlorkal? mit 10
Pfd. Waſſer zu einem. Brei an, gießt unter forts
währendem Umrühren 200 Pfd. Waſſer darauf, peitſcht
die Zlüffigkeit gut durch einander und läßt fie zwei
Stunden ruhig ſtehen. Wenn: fie Elar geworden,
zieht man ſie mittelſt eines nahe am Boden des Ge-
fäßes befindliches Hahnes ab und übergießt den Bo=
denfag noch 2 — mal, jedesmal mit 200 Pfund
Waſſer. Die beiden erſten Auflöſungen geben mit
einander vermiſcht, die Bleichflüffigkeit, die dritte
und vierte verwendet man ſtatt des reinem Waſſer
zum Ausziehen einer neuen Quantitat Chlorkalk, die
nun nur aus 10 Pfd. zu beſtehen braucht. Das
Auslaugen wird in -einem hölzernen Bottich vorge-
nommen, der am beſten mit Blei gefüttert iſt und
nahe am Boden zwei Hähne in geringer Entfernung
hat, von welchen der untere oder obere, nach der
Hôhe des Bodenſatzes, gebraucht wird,