Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
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Die aus der Weichküpe in die Rührküpe Über- 
gegangene Flüſſigkeit wird mittelſt eines Quirls durch 
einander gerührt, welher aus einem aufrecht ſtehen- 
den Baume beſtehet, in deſſen unteren Theil Quer- 
balken von feſtem Holze eingelaſſen ſind, und der 
auf dem oberen Theile einen Triebſto> hat, der in 
ein Rad eingreift, das durh ein Pferd in Bewe=- 
gung gefegt wird. 
Dieſe Bewegung dienet zur Verhütung der fau- 
ligen Gährung und zur Beförderung der Verbin- 
dung der färbenden Subſtanz mit dem Sauerſtoff. 
Dieſe Subſtanz ſcheidet ſich in purpurfarbenen Flokz 
Fen aus, welche anfangs leiht ſind, dann aber fich 
immer mehr verdichten, Die Purpurfarbe, welche 
der Bodenfa annimmt, iſt der ſicherſte Beweis des 
guten Erfolgs der Dperation. 
Nachdem man die ausgeſchiedene Subſtanz un- 
gefähr zwei Stunden fih bat fegen laſſen, läßt 
man fie in die dritte Küpe ab, welche das Zeus: 
felchen oder die Segfüpe genannt wird, In dies 
ſer ziehet ſie ſih auf dem Boden zuſammen. Dann 
läßt man die darüber ſtehende Flüſſigkeit durh zwei 
über einander angebrachte Hähne ablaufen. Der 
Bodenſaß wird nun ausgeſchöpft und im Schatten 
getro>net. 
Wenn man den Waid auf ahnlihe Weiſe bes 
handelt, fo kann man ebenfalls einen guten Indig 
daraus erhalten. Jedoch iſt die Quantität deſſelben 
nicht beträchtlich: denn 100 Pfund des beftien Waids 
liefern höchftens 20 Loth gereinigten Indig. 
Der Indig wird in China, woher er gegen die 
Mitte des fechözehnten Jahrhunderts nah Europa 
gekommen iſ, in Ofts und Weflindien, in Sapan, 
in Aegypten und auf den weftindifchen Infeln bes 
reitet. Sein Reihthum an Farbe hangt von dem 
Sleiße ab, welcher auf ſeine Bereitung gewendet 
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
    
  
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