Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
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macht, wodurch der Sad in die Höhe getrieben wird, 
wo er fich fo lange erhält, bis fie fic) wieder abge: 
Elärt hat, und leichter geworden ift, fo daß fie ihn 
nicht mehr tragen kann. 
Der faulige Geruch des Sades, nachdem die 
Kleie gegohren hat, iſt derſelbe, den das faure Waf: 
fer der Stärkemacher von ſih gibt, und durch die- 
ſelben Gründe zu erklären. 
Der Grad der Gährung, welcher durch die Kleie 
bewirkt wird, iſt zuweilen ſo heftig, daß ſie, wenn 
ſie niht dur< Kalk gemäßiget wird, bald ihre Nas 
tur verändert und in die faulige Gährung überges 
het, welche die Kúpe im äußerſten Grade verderbt. 
Aus dieſer Erfahrung gehet hervor: daß er= 
wärmte Eſſigſäure das ſicherſte Mittel 
iſt, die Verſchärfung einer Küpe zu heben. 
Je nachdem das Uebel groß ift, hat man von der: 
ſelben anfangs 1 oder 2 Pfund, und dann nah 
umd nach immer weniger, jedesmal unter ſtarkem 
Umrühren, hinzu zu ſegen, bis man ſpüret, daß 
die Gährung wieder in Gang kommt. Gibt man 
ihr des Eſſigs zu viel, was leicht durch Ueberei= 
lung geſhehea kann, ſo macht man die verſchärfte 
Küpe zur fauligen Küpe. 
2) Faulige oder zerfegte Küpe. 
Hat eine Küpe den Anſagz zur Fäulniß, was 
man einige Zage nad) ihrer Erhigung fogleich an 
ihrem faden und füßen Geruch erfennen kann, fo 
gehet ſie ſtufenweiſe in den Zuſtand der Zerfegung 
úber. ‘Das Bad und das Mark haben die Farbe 
des röthlichen Thones, die fih an der Luft in Gelb: 
lihgrün verwandelt. Erſteres iſt weih, und lelztez 
res mürbe anzufühlen. Die Adern ſind ſehr breit, 
und wenn man auf fie bläft, theilen fie fich und 
vereinigen ſich wieder ſehr langſam. Jſ eine Küpe 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
   
   
  
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