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Weil man fand, daß -die beſondern Beizen die
Dauer dieſer Farben nur auf eine kurze Zeit ver-
lángern, ſo iſt man zu dem gewöhnlichen einfachern
und wohlfeilern Verfahren zurü>gekehrt. Man gibt
den gewöhnlichen Anſud mit Alaun und Weinſtein,
und! färbt dann mit einem Bade aus Campecheholz,
welches man mit ein wenig in einem geringen Theile
der Auskochung des Holzes aufgelöftem, fehwefel-
fauren Kupfer wohl vermifcht hat.
Auf eine eben fo einfache Weife erhält man
Prune de Monſieur dur< Vermiſchung - der
Ausfochung des Sampecheholzes mit der Auskochung
des Fernambuks, die man entweder mit einem Kus
pferſalze oder mit Zinnauflöſung verſetzt.
Zweiter Artikel.
Von der Miſchung des Rothen und des Blauen auf Seide.
Die vornehmſte Farbe, welche aus dieſer Mi-
ſchung entſteht, iſt das Violett. Auf Seide unter:
fcheidet man zwei Färbungen deſſelben, die ächte und
die unächte,
$. 1.
Aechtes Violett, oder Violett aus Cochenille und Küpen-
blau, auf Seide.
Man kocht die Seide ab, gibt ihr einen Anſud
mit Alaun, und dann ein Cochenillebad, eben ſo,
als wenn man fie karmoiſin färbt, ausgenommen,
daß das Alaunbad ein wenig {wächer ſeyn muß,
und das Cochenillebad weder mit Weinſtein noh
mit Zinnauflöſung verſeßt ſeyn darf.
Zu einem fihönen Violett iſt die Quantität der
Gochenille auf 1 Pfund Seide 4 Loth. Wenn fie
aus dem Keffel kommt, ſpúlt man ſie in fließendem
un FD en Fa ee 1
ann
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